Lockdown in Radevormwald Letztes Styling vor Weihnachten

Radevormwald · Auch Friseur- und Kosmetikgeschäfte müssen ab dem Mittwoch in den Lockdown gehen. Die Enttäuschung bei den Inhaberinnen und Inhabern ist groß, obwohl der Ernst der Lage durchaus erkannt wird.

 Anna Longobardi in ihrem Herrensalon am Schlossmacherplatz.

Anna Longobardi in ihrem Herrensalon am Schlossmacherplatz.

Foto: Flora Treiber

Die Telefone der Friseure in Radevormwald klingelten am Montag ununterbrochen. Nachdem der harte Lockdown für Mittwoch bis mindestens zum 10. Januar am Wochenende beschlossen und angekündigt wurde, erlebten die Friseure einen regelrechten Ansturm an Nachfragen.

Enrico Poidomani, Inhaber des Salons Life Style an der Blumenstraße, hat seine Kunden bereits am Sonntag kontaktiert. „Die Kunden, die in dieser Woche Termine hatten, habe ich angerufen. Diejenigen, die am Mittwoch gekommen wären, kommen heute schon. Wir haben umgeplant und sind heute länger hier“, sagt er. Für Enrico Poidomani bedeutet die erneute Schließung seines Salons große Umsatzeinbußen. Die Woche vor Weihnachten war ausgebucht.

„Unser Kalender war bis zu dem Morgen an Heiligabend voll. Vor Weihnachten wollen alle noch einmal zum Friseur“, sagt er. Dass der Lockdown nötig ist, um die Infektionszahlen zu reduzieren, sieht der Unternehmer ein. Trotzdem ist die Enttäuschung groß.

„Dieses Jahr war schwer für alle Friseure und jetzt kommt der nächste Lockdown, der uns trifft. Wir hoffen darauf, dass wir im Januar wieder öffnen dürfen.“ Enrico Poidomani rechnet allerdings damit, dass der Lockdown verlängert wird. „Die Hoffnung nicht zu verlieren ist jetzt wichtig. Im Januar wieder arbeiten zu können wäre natürlich gut“, sagt er.

Wie alle Unternehmer, die von dem Lockdown betroffen sind, drängt Enrico Poidomani auf schnelle finanzielle Hilfen. „Unsere laufenden Kosten müssen bedient werden und natürlich auch die privaten Ausgaben. Ich verdiene ab Mittwoch kein Geld mehr. Wir brauchen schnelle Hilfen.“

Auf rasche Hilfen hofft auch Friseurmeisterin Anna Longobardi. Weil sie in ihrem Herrensalon ohne Termine arbeitet, bildete sich vor dem Salon am Schlossmacherplatz am Montag immer wieder eine Schlange. „Heute ist wahnsinnig viel los, und das wird auch bis Dienstagabend so bleiben. Jetzt machen wir Überstunden“, sagt die Inhaberin des Salons. Ihre Stimmung war am Montagmorgen noch gut, aber die Aussicht auf den Lockdown fällt auch ihr schwer. „Das ist eine große Herausforderung für alle Friseure“, sagt sie.

Geschlossen bleiben außerdem Kosmetikstudios. Caroline Gras, die Inhaberin des Kosmetikstudios Jolie in der Bredderstraße steht mit dem Ordnungsamt in Kontakt. „Mein Kosmetikstudio war schon von dem Lockdown light im November betroffen. Ob wir weiterhin Fußpflege anbieten können, weiß ich noch nicht. Wir warten auf klare Aussagen“, sagt sie.

Für die junge Selbstständige war 2020 eine Herausforderung. Die Pflege- und Kosmetikprodukte, die sie in ihrem Salon verkauft, liefert sie innerhalb der Stadt an ihre Kunden aus. „Wir versuchen den Kontakt zu unseren Kunden nicht zu verlieren. Natürlich ist der Lockdown richtig, aber für mich und mein Geschäft schwierig“, sagt sie.

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