Neuss Neusser vertrauen auf Minister de Maizière

Neuss · Arndt Willeke erfuhr von der Beförderung seines Schwagers Thomas de Maizière zum obersten Dienstherrn der Bundeswehr im Skiurlaub in Italien: "Ich hatte noch die Ski an den Füßen, als ich per Handy benachrichtigt wurde."

 Thomas de Maizière, bald Verteidigungsminister, nahm bei den "Schöttelplacks" die Front ab.

Thomas de Maizière, bald Verteidigungsminister, nahm bei den "Schöttelplacks" die Front ab.

Foto: Horst Thoren

Willeke, Grenadier im Neusser Schützenzug "Schöttelplacks", hatte vor gut einem halben Jahr vermittelt, dass der damalige Bundesinnenminister vor dem offiziellen Programm am Schützenfest-Sonntag zum Frühstück der "Schöttelplacks" kam.

Wenig später bewies de Maizière Durchhaltevermögen, als er als Ehrengast des Neusser Bürger-Schützen-Vereins zweieinhalb Stunden lang die große Königsparade abgenommen hatte. Das hat auch bei Schützen-Präsident Thomas Nickel Eindruck hinterlassen: "Respekt, das ist bei den Schützen gut angekommen. De Maizière äußerte sich glücklich darüber, die sich so viele junge Menschen bei unserem Heimatfest engagieren." Sein lockerer Auftritt und seine "frische Rede" beim Königsmahl im Zeughaus habe die Gäste begeistert. Nickel: "Ich freue mich, dass er diese schwierige Aufgabe des Verteidigungsministers annimmt."

Als eine überzeugende Lösung sieht auch der in Neuss beheimatete CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe die Nachfolge-Regelung im Verteidigungsministerium an. Gröhe: "Ich bin davon überzeugt, dass er diese Aufgabe in einer nicht leichten Zeit toll machen wird. Ich kenne Thomas de Maizière sehr gut – auch aus der Zeit im Bundeskanzleramt, als er dort mein Chef war." Laut Gröhe habe der kommende Verteidigungsminister durch seinen Vater, den ehemaligen Generalinspekteur der Bundeswehr, Ulrich de Maizière, "ein besonderes Verhältnis zur Bundeswehr". Den Rücktritt von Vorgänger Karl-Theodor zu Guttenberg bedauerte Gröhe: "Er hat Verantwortung für ein ernstzunehmendes Fehlverhalten übernommen."

De Maizière-Schwager Willeke beurteilt den Ressort-Wechsel mit "gemischten Gefühlen, weil er als Innenminister einen guten Job gemacht hat. Er sieht das Verteidigungsministerium sicherlich als Herausforderung an."

(NGZ)
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