Mächtig Stimmung im Reuterhof in Neuss Der „Närrische Dorfabend“ ist zurück

Grimlinghausen · Nach einem Jahr Pause wird in Grimlinghausen wieder der „Närrische Dorfabend“ gefeiert. Für Volker Trippel war es die Premiere als Sitzungspräsident. Rund 250 Besucher feierten am Samstagabend im Reuterhof mit.

 Dirk Markgraf von den „Boschte vom Rhing“ (vorne) heizt dem Publikum ein, der neue Sitzungspräsident Volker Trippel (r.) feiert mit.

Dirk Markgraf von den „Boschte vom Rhing“ (vorne) heizt dem Publikum ein, der neue Sitzungspräsident Volker Trippel (r.) feiert mit.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Dieses ausgelassene Feiern bei Dorfabenden hat für die Grimlinghausener eine 30-jährige Tradition. Und genau die liegt diesem immer wieder begeisternden „Karneval em Dörp“ am Herzen: Spaß an der Freud, Übermut, Beisammensein und immer richtig herzhaft lachen. „Viel Stimmung in der Bude!“ – dieses anfänglichen Hinweises von Volker Trippel hätte es gar nicht bedurft, denn jeder Besucher hat es gemeinsam mit dem neuen Sitzungsleiter miterlebt. Weit vor dem Samstag war dieser bis tief in die Nacht reichende närrische Dorfabend im Reuterhof ausverkauft. An langen Tischen saßen 250 Jecken und freuten sich über das abwechslungsreiche Programm.

Moderiert von Volker Trippel, der seit 25 Jahren Mitglied in der Vereinigung „Freunde der Heimat“ in Grimlinghausen ist und dabei als Mitglied des Vorstands das Amt des stellvertretenden Schriftführers versieht, lief der Abend glänzend ab. Als gelernter Elektriker achtete Teamplayer Trippel, der in seiner Freizeit auch als Fußballtrainer aktiv ist, umsichtig darauf, dass der Saal anhaltend unter Strom blieb. „Es war top“ und „Party pur“, betonten die farbenfroh und phantasiereich kostümierten, ausgelassenen Gäste. Kurz: Es war ein gelungener Adrenalinstoß für den dörflichen Zusammenhalt, wenn auch gehörige Zweifel aufkommen, ob der überhaupt nötig war.

Schlag auf Schlag lief das Programm ab. John Rausch („Ne Hippelänger“), Eva-Maria Olszewski und das Hippelänger Bure-Duett mit Christiane Pütz und Andreas Grob deckten die Büttenreden ab. Letztere ließen es sich natürlich nicht nehmen, sogleich eine Spitze gegen das Nachbardorf Uedesheim abzufeuern: „Wenn es dort regnet, scheint bei uns stimmungsmäßig die Sonne.“ Frank Kessel und Marcus Höttler spielten karnevalistische Lieder auf dem Dudelsack. Die „Boschte vom Rhing“ sangen alte Grimlinghausener Lieder aus der Feder von Willi Ramm.

Mit zunehmender Dauer stieg die karnevalistisch angeheizte Stimmung und wuchs der Übermut. Dazu trug nicht zuletzt der bewährte Reuterhof bei. Schunkeln, Arme in die Höhe und auch die in „Hippelänge Welle“ umgetaufte raumfüllende La-Ola-Welle feuerten das Mitmachen an. Das karnevalistische Treiben im Saal war ein regelrechter Selbstläufer, wie der vorn auf dem Podium residierende Elferrat erfreut feststellte. So sind sie eben, die Rheinländer – sie haben den Karneval und „den jecken Spaß an der Freud“ im Blut.

Zu nennen wären noch viele, eigentlich alle für den Erfolg maßgebliche Mitwirkenden, die ihren Beitrag zum unterhaltsamen Abend leisteten. Erstmals war die Tanzgarde „Dancing Girls“ mit von der Partie. Das Hubertus-Fanfarencorps heizte das rheinische Herz mit Stimmungsliedern an. Jugendlich schwungvoll traten „die Erftperlen“ an, Ferdi Bader gab den Roland Kaiser, und auch die sechs jecken Nonnen aus Hippelank drehten mächtig auf. „Alles war gut“, fasste Sitzungsleiter-Neuling Volker Trippel am Schluss erfreut zusammen. Noch lange tönte das „Hippe hippe – mäh mäh mäh“ durchs Dorf.

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