Künstler in Neuss Künstlergruppe will ein eigenes Leben

Neuss · Nachdem der Neusser Künstler-Kreis (NKK) in den Verein „Kunst.Neuss“ übergegangen ist, hat sich die Gruppe „Querschnitt“ gelöst und will nun selbstständig sein. Zwei Ausstellungen sind schon in Planung.

 Vor rund zwei Jahren zeigte die Gruppe „Querschnitt“ im Romaneum bereits ihre Arbeiten. Für September dieses Jahres wird eine neue Schau dort geplant.

Vor rund zwei Jahren zeigte die Gruppe „Querschnitt“ im Romaneum bereits ihre Arbeiten. Für September dieses Jahres wird eine neue Schau dort geplant.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die Künstlergruppe „Querschnitt“ hat sich emanzipiert. Sie agierte seit über 30 Jahren unter dem Dach des Neusser Künstlerkreises (NKK). Den Weg zum Nachfolgeverein „Kunst.Neuss“ wollte keine(r) der zurzeit elf Gruppenmitglieder von „Querschnitt“ mitgehen. Der NKK war 1985 gegründet und ab 1987 bis zu ihrem Tod 2012 von Rita Hau geführt worden. Seit August des vergangenen Jahres heißt der NKK „Kunst.Neuss“ und steht unter dem Vorsitz von Robert Jordan und Susanne Altweger. Der neubenamte Verein zählt heute rund 60 Mitglieder. Die Mitgliederversammlung hatte zudem eine gründlichen Überarbeitung der Satzung und Geschäftsordnung von 1985 beschlossen.

„Querschnitt“ ist eine Gruppe von Künstlern, die sich zunächst „Neusser Künstler Kreis“ nannte, den Namen dann jedoch an die immer größer werdende Gruppe von Freizeitkünstlern abgab und sich fortan auf „Querschnitt“ einigte. Jetzt hat sie sich komplett gelöst, wobei ihre Mitglieder voller Pläne und gern bereit sind, in Ausstellungen auch Gastkünstler einzubinden.

Anton Bäumer, Thomas Graics, Lilo Juczyk, Ute Kreuzer-Danstedt, Ramona Lauth, Marita Mülders, Gisa Rosa, Gisela Schmachtenberg-Scherlitzki, Franziska Schretzmann, Susana Völker und Ulrike Wamprecht sind die Mitglieder und haben unterschiedlich lange gebraucht, um die Zukunft ihrer Gruppe zu entscheiden, heißt es im Gespräch mit Gruppenmitgliedern.

Letztendlich aber hätten alle beschlossen, auf eigene Faust weiterzumachen. „Ich finde es gut, dass wir endlich auf eigenen Füßen stehen“, sagt Gisa Rosa. Und sie reimte sich ihren Frust von der Seele: „Ein rechtes und ein linkes Bein, das soll nun weiter nicht mehr sein. Des „Querschnitts“-Beines überdrüssig, sagt’s andere: Du bist überflüssig.“ Dass die „Querschnitt“-Mitglieder überstimmt worden seien, als es um ihre Zukunft ging, kommentiert Rosa so: „Die Mehrheit siegt, wir sehn das ein – und gehen unsern Weg allein.“

Gisela Schmachtenberg-Scherlitzki erinnert daran, dass die „Querschnitt“-Mitglieder im Gegensatz zu den meisten Mitgliedern des NKK keine Hobbykünstler seien. In den Äußerungen schwingt zwar Enttäuschung mit, aber den Tatendrang hat das offensichtlich nicht beeinträchtigt. Am 22. September werden die „Querschnitt“-Mitglieder eine Ausstellung im Romaneum eröffnen, am 13. Dezember steht eine Ausstellungseröffnung in der Korschenbroicher Niederrhein-Klinik an.

„Wir suchen noch Künstlerkolleginnen beziehungsweise –kollegen für die Ausstellung im Romaneum“, sagt Ulrike Wamprecht. Und sie fügt selbstbewusst hinzu: „Wir haben ein großes künstlerisches Potenzial und sind gern gesehene Gäste im Romaneum, darauf sind wir auch stolz.“ „Unsere Gruppe war stark und ist stark“, erklärt auch Franziska Schretzmann.

Und viele der „Querschnitt“-Mitglieder haben noch ein zweites Standbein, gehören zum Beispiel den Kaarster Künstlern an, der Korschenbroicher Gruppe KiK. Und Gisa Rosa ist zudem stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Freie Künstler Meerbusch“. Die Freiheit ist den „Querschnitt“-Mitgliedern wichtig. Ulrike Wamprecht hat ein neues Logo als sichtbares Zeichen für den Neustart entworfen, über das aber noch nicht abschließend entschieden worden ist: „Querschnitt freier Künstler“ lautet ihr Vorschlag.

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