Gesamtschule an der Erft Schüler holen Shakespeare-Klassiker in die Moderne

Neuss · Schüler der Gesamtschule an der Erft haben den Klassiker „Romeo und Julia“ als modernes „Walking Theatre“ umgesetzt

 Auch Seifenblasen kamen bei dem Stück zum Einsatz.

Auch Seifenblasen kamen bei dem Stück zum Einsatz.

Foto: Ina Purcell

Das aktuell noch bis zum Samstag, 13. Juli, laufende Shakespeare-Festival inspiriert nicht nur im Globetheater zu Interpretationen der klassischen Werke. Auch den Literaturkursus der Gesamtschule an der Erft hat das „Shakespeare-Fieber“ gepackt. Für ihre Interpretation verbinden sie klassische Elemente und moderne Ideen, ausgesucht haben sie sich das wohl bekannteste Stück: Romeo und Julia.

Insgesamt 46 Akteure sind an dem Stück beteiligt, umgesetzt haben die Schüler des Jahrgangs 12 ihre Ideen in Form eines „Walking Theatre“. Ihre Bühne umfasst die beiden Schulgebäude an der Aurinstraße.

Der Wunsch der Schüler: die klassische Tragödie mit modernen Elementen und Komödien zu spicken. Klassisch beginnt es auch in „Verona“, im Forum der Aurinstraße 55. Das Stück wird mit einem kämpferischen Tanz eröffnet, in dem die Fehde zwischen der Familie Capulet und Montague zum Ausdruck kommt. Weiter geht es auf dem Schulhof, Romeo leidet ob der unerfüllten Liebe und es kommt zu heftigen Wortgefechten zwischen den Clans, die in dem Stück mit Autos vorfahren.

Auf dem „Pfad der Liebe“ zur Bühne an der Aurinstraße 59 werden die Zuschauer mit Liebesgeflüster geführt, es geht über in die Küchenszene. Junge Damen streiten um die Gunst Romeos und es fliegen bei den Streitereien Gemüse und Mehl über die Bühne. Weiter geht es mit der berühmten Balkonszene, in der sich Romeo und Julia ihre Liebe gestehen. Diese haben die Schüler gleich in zweifacher Ausführung erarbeitet, einmal sportlich modern, einmal klassisch-romantisch. Schnitt. Jetzt ist der zweite Kursus an der Reihe mit einem deutlichen Stilbruch. Wie Beziehungen heute im medialen Zeitalter geknüpft werden, wird an aktuellen TV-Formaten unterhaltsam persifliert.

Zum Schluss werden dem Zuschauer gleich drei mögliche Versionen vom Ende präsentiert. Eins spielt im Fitnesscenter. Romeo möchte Julia für sich gewinnen, sie wählt aber jemand anderen. Im zweiten Szenario verrät Romeos Freund Sascha ihn, schändet Julia und stürzt Romeo ins Unglück. Im tödlichen Shakespeare-Ende lernt Roman Julia als Jugendliche kennen, sie weist ihn aber ab. Jahre später treffen sie sich wieder, Roman weist nun aber Julia ab und Julia erschlägt ihn verschmäht und voller Wut und fällt erschrocken in Ohnmacht.

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