Neuss Feuerwehr-Großübung im Hafen

Neuss · Eine Explosion an Bord eines Frachters im Hafen: Das ist das Szenario, mit dem die Übung am Samstag beginnt. Verkehrsbehinderungen werden erwartet.

 Ölsperren aufbauen: Vor zwei Jahren war das nach einer Frachter-Havarie nötig, jetzt ist es Teil einer ungleich komplexeren Übung.

Ölsperren aufbauen: Vor zwei Jahren war das nach einer Frachter-Havarie nötig, jetzt ist es Teil einer ungleich komplexeren Übung.

Foto: woi

Die Feuerwehr Neuss wird am Samstag alle Kräfte für eine Großübung mobilisieren. Einsatzgebiet ist der Hafen, so dass an der Hammer Landstraße mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen ist. Auch aus diesem Grund kündigt die Wehr diese Einsatzübung an, die sonst meist mit einer überraschenden Alarmierung anlaufen. Übungsbeginn ist um 9.30 Uhr, doch zwei Stunden Vorlauf dienen der Vorbereitung. Übungsende ist gegen 14 Uhr geplant.

In der Risikoabschätzung der Feuerwehr in Neuss gehört der Hafen zu den Zonen mit einem erheblichen Gefährdungspotenzial. Dass das nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigte zum Beispiel vor zwei Jahren die Havarie eines niederländischen Tankschiffes, das auf Grund gelaufen war und in der Folge drei Tonnen Dieselöl im Hafen verlor. Dieser Ölunfall war aber nur eine kleine Nummer im Vergleich zu dem, was die Übenden am Samstag erwartet.

Das Drehbuch für den Einsatz haben Markus Brüggen, Leiter der Aus- und Weiterbildung, und sein Team von der Feuerwehr Neuss in Kooperation mit weiteren Hilfsorganisationen geschrieben: An einer Verladestation am Hafenbecken II kommt es auf einem Frachter zu einer Explosion. Feuer bricht aus, Schiffsdiesel und andere Mineralstoffe gelangen ins Wasser, an Bord und an Land gibt es viele Verletzte. Das ist die Ausgangslage. Die Aufgaben aus diesem Szenario sind entsprechend komplex. und schließen auch die Erprobung eines Konzeptes zum Messen und Warnen vor schädlichen Immissionen ein.

Bei derart großen Lagen, so betont Stadtbrandmeister Joachim Elblinger, wäre die Schadensbekämpfung nicht alleine Sache der Feuerwehr Neuss, sondern der Kreisgemeinschaft. Vorrang aber sollte haben, das möglichst viele Neusser aktiv einbezogen werden.

Der Kreis ist trotzdem eingebunden, nicht zuletzt über den Rettungsdienst. Auf dem Kirmesplatz, dem Sammelraum für alle Kräfte, wird ein simuliertes Krankenhaus eingerichtet und betrieben. Malteser, Johanniter und die Sanitäter des DRK werden deshalb neben den zehn Löschzügen der Neusser Wehr, dem THW, der Wasserwacht und Spezialisten der Analytischen Task Force der Berufsfeuerwehr Köln im Einsatz sein. Für Zuschauer allerdings ist kein Raum.

(-nau)
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