Rhein-Kreis Neuss Rhein-Kreis verleiht Integrationspreis

Rhein-Kreis Neuss · Zum dritten Mal vergab der Rhein-Kreis gestern Abend im Grevenbroicher Kreishaus seinen Integrationspreis, der dieses Mal das Thema Bildung in den Mittelpunkt rückte. Der erste Platz ging an die Einrichtung "Die Insel" in Kaarst.

 Hans-Jürgen Petrauschke (l.) und die Preisträger Heinz Pankalla, Hans-Joachim Krapp (Bürgerstiftung Dormagen), Mirushe Murtezani, Georg Hantel, Claudia Thiel, Katja Blume ("Die Insel"), Elisabeth Hüls und Jan Reschke (Grimm-Schule).

Hans-Jürgen Petrauschke (l.) und die Preisträger Heinz Pankalla, Hans-Joachim Krapp (Bürgerstiftung Dormagen), Mirushe Murtezani, Georg Hantel, Claudia Thiel, Katja Blume ("Die Insel"), Elisabeth Hüls und Jan Reschke (Grimm-Schule).

Foto: lber

Toleranz, Mut und Aufgeschlossenheit – drei Eigenschaften, die für Landrat Hans-Jürgen Petrauschke unbedingt zum Begriff "Integration" dazugehören. Gestern Abend wurden Menschen und ihre Projekte geehrt, die genau diese Eigenschaften verkörpern.

Katja Blume strahlte, als Landrat Hans-Jürgen Petrauschke den Namen "Die Insel" aussprach. Ihre "Mitstreiter" applaudierten. Mit dem ersten Platz beim Integrationswettbewerb hatte die Leiterin der Kaarster Kinder- und Jugendeinrichtung (Träger sind die Malteser Werke) nicht gerechnet. Nun kann das Preisgeld von 3000 Euro dem ausgezeichneten Projekt "Insel-Lerner – Paten für Bildung" zugute kommen. Aufgebaut wurde die kostenlose Hausaufgabenhilfe und Nachhilfe bereits 2008. Die Lern-Paten, alle ehrenamtlich im Einsatz, treffen sich in der Regel ein bis zwei Mal pro Woche mit den Kindern und Jugendlichen in den Räumen der "Insel". Sie unterstützen "ihre Patenkinder" auch bei Bewerbungen, der Suche nach Praktika und Ausbildungsplätzen.

"Fit für die Sek I" lautet das Projekt der Bürgerstiftung Dormagen, das beim Wettbewerb auf den mit 2000 Euro dotierten zweiten Platz kam. Zurzeit werden 13 Grundschüler mit Migrationshintergrund ein- bis mehrmals pro Woche unterrichtet, um sie so für die Real-, Gesamtschule oder das Gymnasium zu qualifizieren. "Zeitungsmacher" aus 18 Nationen sind in der Gebrüder-Grimm-Schule in Erfttal zu finden. Dort erstellten die "Jungredakteure" im Alter von sechs bis zehn Jahren mit ihren Eltern eine Zeitung, in der sie Wissenswertes über den Neusser Ortsteil verbreiteten. Für das Projekt "18 Nationen – eine Zeitung" gab es den dritten Platz und 1000 Euro, mit denen die Schulredaktion ihre Arbeit fortführen kann.

Alle anderen Teilnehmer erhielten für ihre Projekte Anerkennungsurkunden des Rhein-Kreises, so der Verein SUM (Verein zur Förderung von Sprache und Mehrsprachigkeit), der Dormagener Sozialdienst für das Lerntrainingsprojekt, die Städtische Realschule am Sportpark in Dormagen für ihre Integrationsarbeit, Ulrike Marquardt für das Angebot "Fit für die Zukunft", die Realschule Hackenbroich für ihr "Dormagener Friedenslicht", die Grevenbroicher Erich-Kästner-Grundschule für das Elterncafé, das Familienzentrum Geranienweg in Kaarst, wo 24 unterschiedliche Nationen zusammenkommen, Hubert Kasper von der Judo-Abteilung des TC Grevenbroich für die Integration von Jugendlichen, der Jugendmigrationsdienst des Rhein-Kreises für gleich drei Projekte, Torsten Götte für die Migrantenförderung am Quirinus-Gymnasium, der Caritas-Fachdienst für Integration und Migration für das Projekt "KiFit – Kinder werden fit", die Neusser Bürgerstiftung für ihr Angebot "NE-ssi – Neusser Schülerunterstützungs-Initiative", der Awo-Familienservice und der Rotary Club Meerbusch für das Projekt "Denkspielplatz" und schließlich Gisela Dornbusch aus Dormagen für ihre "Multikulturelle Mädchengruppe".

(NGZ)
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