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Corona in Neuss Wendersplatz soll Kirmes-Markt werden

Neuss · Auf einem Teil des Parkplatzes soll ein „Rheinischer Spezialitätenmarkt“ öffnen, auf dem Schausteller ihre Leckereien während der allgemeinen Öffnungszeiten in der City anbieten können. Auch Wochenmärkte sollen den Schaustellern Platz bieten.

„Toll, dass es dich gibt“ – solche Leckereien könnte es bald auf dem Wendersplatz geben.

„Toll, dass es dich gibt“ – solche Leckereien könnte es bald auf dem Wendersplatz geben.

Foto: pixabay.com

Die Corona-Pandemie hat die Schausteller besonders hart getroffen. Ihr Geschäft liegt spätestens seit Absage aller Großveranstaltungen bis Ende August weitgehend brach. Keine Kirmes, kein Schützenfest, kein Umsatz. Aber im Rathaus wird derzeit an einem Plan gearbeitet, zumindest einem Teil der Schausteller eine Perspektive aufzuzeigen. Bürgermeister Reiner Breuer möchte einen „Rheinischen Spezialitätenmarkt“ auf dem Wendersplatz etablieren. „Ein Teil des Parkplatzes könnte Schaustellern zur Verfügung gestellt werden, um dort ihre Waren anzubieten“, sagt er. Platz könnte für acht bis neun Stände geschaffen werden.

Natürlich wird es keinen Autoscooter geben, aber Würstchenbuden oder sogar eine Schießbude könnten möglich sein. „Wir werden dazu in den nächsten Tagen das Gespräch mit den Schaustellern führen, um die Umsetzung auf den Weg zu bringen“, sagt Breuer. Als möglichen Starttermin nennt er das Pfingstwochenende. „Wenn es aber schon früher machbar ist, dann kann es auch schon einige Tage vorher losgehen.“ Auch der Verzicht einer Standgebühr auf dem Wendersplatz wird diskutiert, schließlich will die Stadt helfen, das wirtschaftliche Überleben der Schaustellbetriebe zu sichern – im nächsten Jahr möchte man sie schließlich auch wieder auf Schützenfesten begrüßen.

Zusätzlich zum „Rheinischen Spezialitätenmarkt“ könnte es ein weiteres Angebot für die Schausteller geben. „Wir wollen die Wochenmärkte für sie öffnen, und zwar sowohl in der Innenstadt als auch in den Stadtteilen“, erklärt Breuer. Dort würde aber eine Standgebühr anfallen, schließlich müssen die Markthändler diese auch bezahlen. Da soll dann gleiches Recht für alle gelten.

Bei den Schaustellern kommen Vorschläge, die ihnen die Möglichkeit geben, ihr Geschäft zu betreiben, gut an. Diane Schliebs jedenfalls würde einen festen Standort für einige Buden begrüßen – auch wenn sie selbst davon nicht profitieren würde. Ihre Schießbude jedenfalls würde sie derzeit nicht öffnen. „Das ist mit Blick auf Hygieneregeln nicht darstellbar. Eine ständige Desinfektion würde den Gewehren nur schaden“, sagt sie. Da sie keine Würstchenbude oder Ähnliches betreibt, wäre sie wohl außen vor. „Meinen Schausteller-Kollegen würde ich es aber gönnen. Für uns alle ist die Situation in diesem Jahr enorm schwer“, sagt sie. In der Branche geht die Existenzangst um.

Felix Kremer, der Anfang des Jahres seinen Vater Josef als Vorsitzender des Schaustellerverbandes Neuss-Grevenbroich ablöste, findet die Idee mit Wendersplatz und Wochenmärkten gut. Beim „Rheinischen Spezialiätenmarkt“ soll es laut Reiner Breuer aber natürlich einen geregelten Zu- und Abgang der Besucher geben – und keine Menschenmassen, die sich knubbeln. Das Konzept ist in der Mache.

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