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Gastronomie in Rheurdt Schultes Kull bleibt Traditionsgaststätte in Neufeld

Rheurdt · Reiner und Dagmar Schulze führen die Gaststätte im Rheurdter Ortsteil Neufeld weiter. Im Lokal wollen sie auch an die Geschichte des Hauses erinnern, das ehemals zu einer legendären Badeanstalt gehörte.

 Reiner Schulze in dem frisch und farbenfroh renovierten Lokal Schultes Kull.

Reiner Schulze in dem frisch und farbenfroh renovierten Lokal Schultes Kull.

Foto: Norbert Prümen

In der Traditionsgaststätte Schultes Kull an der Neufelder Straße hat sich einiges getan. Mitte Oktober eröffneten Reiner und Dagmar Schulze nach umfangreicher Renovierung das Ausflugslokal an der Kull. „Wir haben die Wände gestrichen und Farbe reingebracht“, sagt Reiner Schulze. Cornabedingt mussten die Sitzplätze drinnen reduziert werden. „Das gilt auch den geschützten Raucherpavillon und den Biergarten. Vielleicht bekommen wir noch ein paar sonnige Herbsttage.“

Die kleine Karte bietet süße und herzhafte Kleinigkeiten. Dazu zählen Kartoffelsalat mit Würstchen, Frikadellen, eine rustikale Platte, Leberkäse oder Klassiker wie Toast Hawaii. „Wir sind ein Treffpunkt für die Neufelder, freuen uns über Radler, die bei uns eine Kleinigkeit essen wollen und all diejenigen, die bei uns ihr Feierabendbier trinken wollen“, sagt Schulze. Auch die Dauercamper vom Platz zählen zu den Gästen. Für die nächste Saison soll Schultes Kull einen Spielplatz bekommen und die Radler eine E-Bike-Station, so die Planung der Gastgeber.

Neufeld liegt im „Dreiländereck“ zwischen Tönisberg, Rheurdt und Vluyn. „Uns ist die Tradition des Hauses wichtig“, sagt Schulze. Daher wird es wieder Grillhähnchen geben. Ihm liegt ebenfalls die Geschichte des Hauses am Herzen, wie im Eingangsbereich mit historischem Fotomaterial zu entdecken ist. 1926 eröffneten die Geschwister Gertrud und Willi Schultes die Kull als Badeanstalt. Willi Schultes brachte in den nachfolgenden Jahren Jung wie Alt das Schwimmen bei. Einfach legendär, wie heute mancher zu berichten weiß, der seine Jugend an den Ufern von Schultes Kull verbrachte. Der Ort entwickelte sich zum gemütlichen Treffpunkt und zur beliebten Badeanstalt, vor allem in den Nachkriegsjahren. Der Campingplatz erfreute sich später immer größerer Beliebtheit. In den 1970er Jahren endete das Badevergnügen. Ein Bademeister wurde zur Pflicht wie auch konstante gute Wasserqualitäten.

Das Ehepaar Schulze plant einmal im Monat „Länderabende“, mal griechisch, mal spanisch. Viele Jahre haben sie in Spanien in der Hotelbranch, gearbeitet. Dagmar Schulze betrieb zwei Bodegas. 2007 endete mit der Wirtschaftskrise ihr Traum. Sie kehrten zurück an den Niederrhein. Schultes Kull kennen sie seit Jahren. Als sich die Chance bot, die Traditionsgaststätte zu pachten, griffen sie zu. „Schultes Kull, das ist ein Ort, der Bestandsschutz genießt. Wir haben bei der Eröffnung gemerkt, wie sehr sich die Gäste darüber freuen, dass es weitergeht“, so Schulze.

(sabi)
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