Vluyn Evangelische Gemeinde: Trotz Corona verbunden

NEUKIRCHEN-VLUYN · In der evangelischen Kirchengemeinde Vluyn trafen sich Anfang der Woche die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, um einen Fahrplan für die Zeit der Corona-Pandemie abzustimmen. Alle Gottesdienste, Gemeindeveranstaltungen und Jugendtreffs sind bis zunächst zum 19. April abgesagt.

 „Wir passen auf“, sagt Hans-Jürgen Jenkel vom Presbyterium.

„Wir passen auf“, sagt Hans-Jürgen Jenkel vom Presbyterium.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Über einen Livestream haben die Jugendlichen Kontakt zum P23, ihrem Jugendtreff und dem Jugendleiter. Kirchenglocken werden zur gewohnten Zeiten läuten. Sie laden zur persönlichen Andacht und zum Gebet ein.

„Wir sind weiter seelsorgerisch am Telefon für die Menschen da“, sagte Pfarrerin Juliane Kollmann-Rusch am Dienstag. Über Telefonkreise und Whatsapp bleiben die verschiedenen Kirchengruppen untereinander in Kontakt „oder fragen nach, ob Besorgungen gemacht werden können. Wir sind auf Gemeinschaft angelegt, die gerade in dieser Zeit von besonderer Bedeutung ist.“

Eine andere Regelung trifft hart, wenn Beerdigungen im kleinsten Kreis stattfinden müssen. „Wir betreten die Trauerhalle nicht, sondern sind in an der frischen Luft im allerkleinsten Kreis. Auch die Dorfkirche in Vluyn ist geschlossen“, so Kollmann-Rusch. „Dabei fällt es unglaublich schwer, dass wir in der Situation den Menschen nicht nah sein dürfen.“ Ostergottesdienste sind gestrichen. Überlegt wird aktuell, ob über die Homepage ein Video, ein Impuls oder eine Predigt online für die Kirchengemeinde eingestellt werden kann. Konfirmationen sind in den Herbst verschoben.

„Wir erleben uns in unserer Mitmenschlichkeit in einer nicht gekannten Hilflosigkeit“, so Kollmann-Rusch. Hans-Jürgen Jenkel, Vorsitzender des Presbyteriums, ergänzt: „Aus einer Empfehlung ist eine Anordnung geworden, die wir sehr ernst nehmen. Wir passen auf.“ Angedacht ist auf Anregung von Superintendent Wolfram Syben, wenn technisch machbar, ein ökumenisches Glockenläuten, das um 19 Uhr zu einem Vater-Unser-Gebet in den eigenen vier Wänden einlädt. „Wir sind in Kontakt mit der Gemeinde. Ich erlebe sie sehr einsichtig. Sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen, wird als der richtige Schritt empfunden. Wir bleiben trotz Corona untereinander verbunden, weil wir einen anderen Weg der Nähe gefunden haben“, so Kollmann-Rusch.

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