Hinsbeck Brillantes auf sechs Saiten

Hinsbeck · Gitarrist Mircea Gogoncea kam für einen Zwischenstopp in die Stammenmühle.

 Mircea Gogoncea spielte in den Stammenmühle.

Mircea Gogoncea spielte in den Stammenmühle.

Foto: Knappe, Jšrg (jkn)

(oeh) Der Rumäne Mircea Gogoncea ist ein außergewöhnlicher Künstler. Der erst 26-jährige, der 2017 sein Studium an der Düsseldorfer Musikhochschule mit einem optimal bewerteten Konzertexamen abschloss und bereits eine Menge Preise erringen konnte, ist inzwischen ein international gefragter Solist auf der Gitarre.

Am Tag vor seinem Auftritt beim „Niederrhein Musik Festival“ am Sonntag in Hinsbeck hatte er in Indien ein Konzert gegeben, flog in der Nacht über Dubai nach Düsseldorf und saß schon zwei Stunden nach der Ankunft dort im gefüllten Vortragsraum der Stammenmühle. Drei Tage hält es ihn noch in Deutschland, dann startet der unkompliziert moderierende Kosmopolit nach Los Angeles, wo er seine Doktorarbeit schreiben wird.

Den ersten Teil seines Programms, bei dessen Wiedergabe bald nichts mehr von Übermüdung zu bemerken war, hatte Gogoncea Spanien gewidmet. Neben Werken von Francisco Tárrega (1852-1909) sind die hervorragend interpretierten „Drei spanischen Stücke“ von Joaquín Rodrigo (1901-1999) – dem berühmtesten Komponisten von Werken für Gitarre, der aber dieses Instrument nicht spielen konnte – besonders erwähnenswert.

Der Gast ehrte Johann Sebastian Bach mit einer stilsicher bearbeiteten und durchsichtig gestalteten Wiedergabe des Präludiums BWV 998, und der Walzertradition in der Gitarrenmusik entsprach er mit österreichisch inspirierten „Sentimentalen Walzern“ aus der Feder von Enrique Granados (1867-1916). Seine besondere Beziehung zu Niccolò Paganini – er hat, wie der „Teufelsgeiger“, am 27. Oktober Geburtstag – belegte Gogoncea mit dem virtuos und bestechend brillant gemeisterten Capriccio Nr. 5.

Zwei ebenso großartig dargebotene Zugaben spiegelten die Begeisterung des Auditoriums wider.

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