Lobberich Tausende Besucher bei Erntedankfest

Lobberich · Auf dem Naturschutzhof Nettetal war am Sonntag Erntedankfest mit Pflanzenbörse. Etliche Menschen nutzten das sonnige Wetter für einen Besuch im Sassenfeld. Für Groß und Klein gab es Vieles zu entdecken.

 Tausende Besucher waren beim Erntedankfest in Lobberich. RP-Foto: J. Knappe

Tausende Besucher waren beim Erntedankfest in Lobberich. RP-Foto: J. Knappe

Foto: Knappe, Jšrg (jkn)

Mehrere Tausend Besucher strömen am Sonntag auf den Naturschutzhof Nettetal im Sassenfeld, um das alljährliche Erntedankfest zu erleben. Seit zwei Jahren findet es in Kombination mit der Pflanzenbörse statt. Bei der mittlerweile 31. Auflage der Pflanzenbörse können Besucher Stauden kaufen, tauschen und verkaufen.

Mehr als 30 Stände sind auf dem Fest vertreten. Neben Pflanzen gibt es auch heimisches Obst von den Streuwiesen. „Das Obst war schon zu Beginn fast ausverkauft“, sagt Günter Wessels, Leiter der Viersener Ortsgruppe des Naturschutzbundes (Nabu). Beliebt seien bei den Äpfeln zum Beispiel Sorten wie Kaiser Wilhelm und Jonagold.

Damit alles funktionieren kann, ist eine Planung von mehreren Wochen nötig. „Da steckt viel Arbeit hinter“, sagt Wiebke Esmann, Leiterin des Naturschutzhofs, „und viele helfende Hände.“ In der Nabu-Gruppe gibt es einige Ehrenamtliche, die bei den Vorbereitungen geholfen haben. Auch die Naturschutzjugend ist dabei und hilft fleißig mit. Die Kinder und Jugendliche ab elf Jahren treffen sich einmal im Monat am Naturschutzhof. An diesem Tag zeigen sie, wie man Nistkästen herstellt.

Das Angebot ist groß: Kinder können sich schminken lassen, Stockbrot backen, Ton modellieren oder am Glücksrad drehen. An jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Bei einer Führung klärt Gabriele Heckmanns über die Wirkung von Wildkräutern auf. Sie betreibt seit sieben Jahren eine Heilpflanzenschule und gibt ihr Wissen gerne weiter. Luna (7) ist mit ihren Eltern das erste Mal auf dem Naturschutzhof und lauscht gespannt den Erläuterungen. „Das ist Löwenzahn“, erkennt sie sofort. Heckmanns erklärt, dass die Pflanze auch den Appetit anregt. Die Schafgarbe dagegen wirkt entkrampfend und blutstillend. Heckmanns wird am Ende der Führung ein Kräutersalz herstellen.

Paul Abels dagegen stellt auf dem Fest sein Handwerk, das Korbflechten, vor. Bis zu vier Stunden braucht er für die Herstellung eines Korbs. Wichtig dabei sei, dass die Stränge vorher feucht gemacht werden, damit sie beim Flechten nicht brechen, erklärt er. „In meinem Dorf gab es 25 Jungen in der Schule, elf davon wurden Korbflechter“, erzählt Abels. Das Handwerk diene auch zum Entspannen. Die alten Leute seien früher zusammengekommen, um gemeinsam zu flechten und zu erzählen. Sarah (9) ist begeistert von der alten Technik. Sie hat selber schon mal einen Kurs im Korbflechten auf dem Naturschutzhof besucht und weiß, wie schwierig es ist. „Aber die Körbe sind viel schöner als die, die man so kauft“, sagt sie.

An den Info-Ständen stehen die Fledermäuse im Vordergrund. „Eine häufige heimische Fledermaus ist die Zwergfledermaus“, erklärt Brigitte Beine. Diese habe es mittlerweile immer schwerer, einen Platz zum Nisten und Brüten zu finden. Die Besucher können Nistkästen für Fledermäuse kaufen, um den Tieren ein Quartier zu bieten.

Auch kulinarische Angebote gab es jede Menge: beispielsweise selbst gemachte Liköre, Pestos, Marmeladen und Chutneys. Aus den heimischen Früchten bereitet Jürgen Tüffers, Leiter der Nettetaler Nabu-Gruppe, einen frisch gepressten Apfelsaft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort