Kaldenkirchen Neun Bands rocken beim Kneipenfestival

Kaldenkirchen · Bei der Aktion in Kaldenkirchen spielten am Samstag neun Bands in acht Kneipen. Die Gastronomien waren gut besucht – viele hörten deshalb beim guten Wetter von draußen zu.

 Neun Bands spielten in acht Kneipen beim Kneipenfestival in Kaldenkirchen. Ein Blick in die Kneipe Zur Mühle: Dort sorgte die Musikgruppe Zeroes bei den Zuschauern für Begeisterung.

Neun Bands spielten in acht Kneipen beim Kneipenfestival in Kaldenkirchen. Ein Blick in die Kneipe Zur Mühle: Dort sorgte die Musikgruppe Zeroes bei den Zuschauern für Begeisterung.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Neun Kneipen, acht Bands: In den Kneipen Kaldenkirchens herrschte am Samstagabend ein reges Treiben. Die musikalische Aktion sollte den Musikern Publikum und den Gaststätten Kundschaft bringen – mit Erfolg. Mit neun Bands war es die größte Ausgabe der Veranstaltungsreihe, die 2004 begann. „Vier Kneipen, fünf Bands, fünf Euro“ hieß es damals noch. Zu den Akteuren des „Nachtschwärmer Kneipenfestival“ gehörten Rock- und Bluesbands, Hiphop-Musiker und Liedermacher.

Auch das Wetter spielte an diesem Abend mit. Wer keinen Sitzplatz in den Lokalen ergatterte, konnte mit einem Glas Bier oder Wein draußen bleiben und den Bands lauschen – wie Klaus Pötzsch bei Tach! an der Kehrstraße. „Das ist ein toller Blues, sie grooven richtig gut“, sagte Pötzsch, bekannt als Gitarrist der Schuppen-Band.

Auch Besucher Wolfgang Lamers war begeistert von der Musik: „Ich bin beim Kneipenfestival jedes Mal wieder dabei.“ Für jeden Geschmack war etwas dabei: Die Gäste brauchten sich nur ein weißes Bändchen in der erst besuchten Kneipe zu kaufen, um in den anderen Lokalen ohne Wartezeiten dann mit erhobener Hand gleich hereinzukommen.

In der Mühle an der Kölner Staße spielte die Band Zeroes. Auch hier war der Andrang groß: Ein Durchkommen in die Kneipe war kaum möglich. Wenn doch, dann spürten die Leute auf engstem Raum hautnah die Begeisterung und Stimmung. Hier verfolgten die Brachter Ursula und Michael Geiger die Klänge ebenfalls im Freien wie viele andere auch: „Wir sind schon zum dritten Mal beim Kneipenfestival dabei. Jedes Mal haben wir hier unseren Spaß. Das hier ist eine David-Bowie-Coverband, genau unsere Musik.“ Im Quartier Latin an der Bahnhofstraße, wo die belgische Band Karma Nova rockte, hatten die beiden ihr Eintrittsbändchen gekauft. „Da war es ebenfalls ganz schön voll“, sagten sie.

Der Kaldenkirchener Heino Tiskens, bei dem sich gefragt wird, ob er nun ein Kabarettist oder Liedermacher ist, sang erstmalig beim Kneipenfestival zur Gitarre im Weinhandel Küveler an der Kirchstraße. Zum Repertoire des 46-Jährige gehörten melancholische Lieder, aber auch gesellschaftskritische. „Die Leute sind nicht mehr in der Lage, Frust zu ertragen. Was mich stört, ist die fantasielose Zeit, die Art und Weise wie Umweltpolitik gemacht wird“, sagte er. Über die Organisatoren Alexander Vitt, André Dückers und Marcel Fritz habe er seinen Platz im Programm bekommen, „weil ich eher für ruhigere Töne sorge“, sagte der Künstler selbst.

Besucherin Carina Bertges-Dahl war überrascht, Tiskens beim Kneipenfestival zu sehen. „Wir kennen uns noch aus alten Zeiten. Ich wusste gar nicht, dass er ein Liedermacher ist.“ Auch der Kevelaerer Roland Prange gehörte zu seinen Zuhörern: „Ich habe ihn schon öfters im Klever Raum gehört.“

Johannes und Denise Peters machten Kassendienst im Weinhandel Küveler. „Letztes Jahr lösten bei uns 120 Leute ihr Eintrittsbändchen, so eine ähnliche Beteiligung werden wir auch heute wieder haben“, schätzten sie. „Der Abend ist schön.“ Und auch die Veranstalter Vitt, Dückers und Fritz dürften zufrieden sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort