Anstoß für die Billard-WM in Viersen Die Billard-WM und ihr treuer Fan

Nettetal · Der Nettetaler Christoph Goltz fehlt bei keinem Turnier: Auch heute nicht, wenn das „Wimbledon des Billardsports“, die Billard-Weltmeisterschaft für Dreiband-Nationalmannschaften, zum 30. Mal in Viersen ausgetragen wird.

Vier bestimmte Tage standen für Christoph Goltz (60) bei der Urlaubsplanung auch in diesem Jahr unumstößlich fest: Für den Hobbyspieler aus Nettetal ist klar, dass er vo Donnerstag,14.,  bis Sonntag, 17. März, „wie immer von der ersten Minute bis zur letzten Sekunde in der Festhalle in Viersen mitfiebern“ wird.

Dort findet zum 30. Mal in Folge die Billard-WM für Dreiband-Nationalmannschaften statt. Die besten Spieler führen auf zwei Tischen nach dem Scotch-Double- System faszinierende Spielzüge aus. Seit 30 Jahren treffen sie sich dafür in Viersen. Und ebenso lange ist Goltz auch schon begeisterter Zuschauer bei dem Turnier. Das seien ihm die dafür genommenen Urlaubstage wert, sagt der Bundesbeamte der Deutschen Bahn.

Am kommenden Wochenende treffen in der Festhalle erneut Spitzenspieler aus 16 Nationen aufeinander. An vier Turniertagen werden sie mit ihren Mannschaften um den heiß begehrten WM-Pokal kämpfen. „Man kennt die Billard-Elite der ganzen Welt“, sagt Christoph Goltz mit Stolz in der Stimme.

Er spielt selbst seit 40 Jahren bei den „Billardfreunden Lobberich 1937“, mit denen er regelmäßig zwei Mal in der Woche im Hotel Stadt Lobberich trainiert, bezeichnet sich selbst jedoch als „nicht so guten Billardspieler“. Deswegen fiebert er jedes Jahr als treuer Fan mit.Mit ihm zur WM in Viersen kämen manchmal auch Mannschaftskollegen, doch auch sonst fühlt er sich dort nie alleine.

Für die WM-Teilnehmer ist er mit der Zeit zum guten Bekannten geworden: Auf den offiziellen Turnier-Postern der jeweiligen Weltmeisterschaften sammelte er von der ersten Veranstaltung an all ihre Unterschriften. In den ersten Jahren hat er ihnen dafür noch hinterherlaufen müssen, doch das muss er längst nicht mehr. Mittlerweile kommen sie stattdessen auf ihn zu.

Mit den meisten Spielern verbindet ihn ein freundschaftliches Verhältnis: „Zur Not verständigt man sich mit Händen und Füßen. Ansonsten wird an den vier Tagen das Schulenglisch ein bisschen aufpoliert“, sagt der Billard-Begeisterte. Über die Jahre hat der 60-Jährige zudem so manche Andenken nach Hause gebracht, wie den gläsernen WM-Weltpokal, der ihm von der Stadt Viersen bei einem Fototermin anlässlich des 20. Auflage der WM überreicht wurde, diverse offizielle Billard-Pins und eine Bronzemedaille des deutschen Spitzenspielers Martin Horn, die dieser ihm geschenkt hat. Horn wird auch dieses Jahr wieder mit Ronny Lindemann im Team für Deutschland an der WM teilnehmen.

Neben den entstandenen Freundschaften mit Spitzenspielern aus aller Welt verbindet Goltz auch mit den Turnier-Organisatoren  ein freundschaftlicher Kontakt. Der führte dazu, dass der Nettetaler seit einigen Jahren auch für die Akkreditierung der Spieler zuständig ist. Die Deutsche Billard-Union (DBU) sei damals auf ihn zugekommen. Für die Akkreditierung werden die Mannschaften zunächst fotografiert, danach kümmert sich Helmut Biermann, der Präsident der DBU, um die Kleiderkontrolle. Goltz händigt den Spielern danach die Spielerscheine aus.

Zum ersten Mal wieder in der Festhalle in Viersen war er bereits am gestrigen Mittwoch, dann hat er das Bistro mit allen gesammelten Postern von 30 Jahren WM in Viersen, samt Autogrammen der Spieler, dekoriert. Der VIP-Raum von Moderator Frank Schiffers wird ebenfalls dekoriert, dort hängt Goltz Bilderrahmen mit gesammelten Zeitungsartikeln zur WM auf.

Christoph Goltz freut sich schon auf das Wiedersehen mit den Teams bei der WM, denn zwischen den Turnieren hat er nur wenig Kontakt zu den Spielern: „Nur zum deutschen Team. Da schicke ich auch mal ´ne Whatsapp zum Geburtstag.“

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