Kaldenkirchen Chemie-Unfall: Vier Arbeiter im Krankenhaus

Kaldenkirchen · Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot zu einem mehrstündigen Einsatz in Kaldenkirchen aus.

 70 Liter einer gefährlichen Chemikalie traten auf dem Gelände einer Spedition in Kaldenkirchen aus. Zwei Trupps der Feuerwehr Nettetal waren in Chemikalien-Schutzanzügen im Einsatz.

70 Liter einer gefährlichen Chemikalie traten auf dem Gelände einer Spedition in Kaldenkirchen aus. Zwei Trupps der Feuerwehr Nettetal waren in Chemikalien-Schutzanzügen im Einsatz.

Foto: Günter Hungmann/Günter Jungmann

Bei einem Chemie-Unfall in einer Kaldenkirchener Spedition sind am Montagnachmittag vier Mitarbeiter kontaminiert worden. Sie verletzten sich an den Händen, kamen zur Beobachtung ins Krankenhaus. Die Feuerwehr Nettetal rückte mit einem Großaufgebot aus, neben 65 Einsatzkräften der Wehr waren auch 16 Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes vor Ort. Der Einsatz wurde nach knapp sechs Stunden gegen 21 Uhr beendet.

Gegen 15.30 Uhr beschädigte ein 52-jähriger Gabelstaplerfahrer beim Rangieren mit der Gabel seines Staplers ein Fass mit einem flüssigen Gefahrgut. Das Fass fiel um und ein Teil des Gefahrgutes lief aus. Damit nicht noch mehr der Flüssigkeit auslaufen konnte, richteten laut Polizei der 52-Jährige und drei weitere Arbeiter – 38, 36 und 53 Jahre alt – das Fass wieder auf. „Dabei kam sie in Kontakt mit der Flüssigkeit“, so ein Polizeisprecher, „und verletzten sich leicht an den Händen“.

„Bei dem Unfall wurden rund 70 Liter der explosiven, giftigen, gesundheitsgefährdenden Chemikalie freigesetzt“, berichtete Leo Thoenissen, Leiter der Nettetaler Feuerwehr. Die Feuerwehr schickte drei Löschzüge zu dem Unternehmen, darunter auch ein so genanntes GSG-Fahrzeug, das Materialien für den Einsatz mit „gefährlichen Stoffen und Gütern“ bereithält.

„Zwei Trupps wurden in Chemikalien-Schutzanzügen aufs Gelände geschickt“, so Thoenissen. Die Einsatzkräfte dichteten das demolierte Fass ab und steckten es in größeres intaktes Fass, und sie nahmen die ausgelaufene Flüssigkeit mit Chemikalien-Bindemittel auf und versiegelten sie in einem Spezialfass. Während des Einsatzes musste die Arbeit im Betrieb ruhen; das Gebäude wurde evakuiert. Eine Krefelder Spezialfirma holte die Fässer ab und kümmert sich um die Entsorgung. Feuerwehr-Chef Thoenissen erklärte nach dem Einsatz: „Das war wirklich ein gemeines Zeug: Die Dämpfe sind giftig, betäubend und Atem lähmend.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort