Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
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Nettetal Amerika entdecken: Als Aupair in den USA

Nettetal · Unsere Autorin Melissa Martinelli verbringt ein Jahr in Ridgewood, New Jersey, und kümmert sich um drei Kinder.

Abi und nun? — das habe ich mich gefragt, als die Prüfungen vorbei waren. Die Unibewerbungen waren schon raus, aber ich war doch unsicher, ob das Studium tatsächlich die richtige Wahl für mich ist. Ein Jahr Pause von der Paukerei einzulegen und ein Aupair-Jahr in den USA zu verbringen, hörte sich auch nicht schlecht an, also entschied ich mich ganz spontan dazu.

Selbst als ich im Flugzeug saß, konnte ich noch immer nicht glauben, dass ich Deutschland für 13 Monate nicht wiedersehen würde und ein komplettes Jahr bei einer völlig fremden Familie in den USA leben würde. Nach einem achteinhalbstündigen Flug kam ich in New Jersey an. Am Flughafen habe ich auch schon die ersten Aupairs getroffen. Die ersten vier Tage haben wir an einem Aupair-Orientierungsprogramm teilgenommen, bei dem uns die wichtigsten Dinge im Umgang mit Kindern erklärt wurden. Das Beste war jedoch, dass man neue Mädels aus vielen Ländern, von Schweden, Italien und England über Südafrika und Kolumbien bis hin zu Paraguay kennengelernt hat und sich gegenseitig austauschen konnte. Mit den anderen Aupairs war ich zum ersten Mal in New York, wo ich schon mal einen Blick auf die Freiheitsstatue werfen konnte. Der Höhepunkt war natürlich der Times Square am Abend: Knallbunte Reklametafeln soweit das Auge reicht. Die Tage in Manhattan vergingen wie im Flug. Dann ging es los zu meiner Gastfamilie nach Ridgewood, einem kleinen Vorort in New Jersey. Ridgewood ist rund eine Stunde von New York City entfernt und gleicht einer idyllischen Kleinstadt, wie man sie sonst nur aus Hollywoodfilmen kennt.

Jetzt bin ich schon zwei Monate hier und meine Gasteltern sind wirklich super. Ich passe auf insgesamt drei Kinder auf, zwei Jungen,15 und acht Jahre alt, und ein siebenjähriges Mädchen. Da kann es manchmal schon ganz schön stressig werden. Unter der Woche bringe ich die Jüngeren zur Schule, fahre sie zu ihren Freizeitaktivitäten, mache mit ihnen Hausaufgaben und spiele mit ihnen. Meine Freizeit nutze ich meistens dazu, um mit den anderen Aupairs New York zu erkunden. Dort habe ich schon die typischen Sehenswürdigkeiten von Chinatown über Little Italy, Soho, dem 9/11 Memorial, dem Empire State Building und dem Times Square bis hin zum Central Park abgeklappert. Abseits der bekannten Touristenpfade war ich schon mehrmals auf dem Chelseamarket, im Highlinepark, im Jekyll and Hide Club und im Natural History Museum. Mit einem anderen deutschen Aupair habe ich an der George Washington Bridge Challenge teilgenommen, einem Wohltätigkeitslauf gegen Krebs.

Auch wenn mein Jahr in den USA gerade erst angefangen hat, vermisse ich Deutschland doch mehr, als ich gedacht habe. Alles ist doch ein bisschen anders in Amerika und ich freue mich schon auf ein leckeres Eis, wenn ich wiederkomme. In der nächsten Zeit will ich viel reisen. Der Flug nach San Francisco im August ist schon gebucht.

(RP)
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