Bethanien-Krankenhaus in Moers Bethanien: Voshaar als ärztlicher Direktor zurückgetreten

Er ist eines „der“ Gesichter des Moerser Bethanien-Krankenhauses: Elfeinhalb Jahre lang hat Dr. Thomas Voshaar die Interessen seiner Arzt-Kollegen nach innen – als Teil der Krankenhausleitung – und nach außen, in Bezug auf die medizinisch-strategische Ausrichtung des Hauses – vertreten.

Voshaar als ärztlicher Direktor am Bethanien-Krankenhaus zurückgetreten
Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Jetzt ist der 61-Jährige überraschend als ärztlicher Direktor zurückgetreten. Die Entscheidung, die ehrenamtliche Aufgabe ein gutes halbes Jahr vor Ablauf der vierjährigen Wahlperiode abzugeben, fiel bereist am 24. Januar, ziemlich genau eine Woche nach der Grundsteinlegung für das neue Bettenhaus. Die Krankenhausmitarbeiter wurden in der vergangenen Woche informiert.

Die Beweggründe für den vorzeitigen Rückzug seien rein persönlicher Natur, betont der Chefarzt der Lungenklinik, der Voshaar nach wie vor ist und mindestens für die nächsten zweieinhalb Jahre auch bleiben will. „Intern haben wir mehr als zehn Jahre lang um dieses Bettenhaus gerungen. Es war eines der größten und schwierigsten Projekte, dessen Abschluss mir im Nachhinein als guter Zeitpunkt erschien, um einen selbstbestimmten Schlusspunkt zu setzen – verbunden mit dem klaren Signal: ,Ich klebe nicht an einem Stuhl!’“

Einen Konflikt als ausschlaggebenden Grund für den Rücktritt als ärztlicher Direktor habe es nicht gegeben, sagt Voshaar. „Auch, wenn das Amt als solches es selbstverständlich mit sich bringt, dass man sich jeden Tag in offener Streitkultur mit irgendjemanden auseinandersetzt. Dabei geht es auch um die Vertretung des ärztlichen Ethos. Heute gibt es nun mal sehr viele betriebswirtschaftliche Erfordernisse und Herausforderungen in einem Krankenhaus, die mit ärztlicher und pflegerischer Qualität in Einklang gebracht werden müssen. Insofern muss der ärztliche Direktor genügend Standing haben, um diesen Dingen in der Diskussion das ausreichende Gewicht zu geben.“

Seit 27 Jahren ist Voshaar, der auch Vorsitzender des Verbands Pneumologischer Kliniken ist, am Krankenhaus Bethanien beschäftigt. „30 Jahre“, sagt er, „waren eigentlich mein Ziel.“ Das hieße, in zweieinhalb Jahren wäre Schluss. „Wir hoffen sehr, dass er jetzt, da er das zeitaufwändige Nebenamt, das er vor dreieinhalb Jahren schon aufgeben wollte, nicht mehr hat, noch ein bisschen länger bleibt“, sagt Stiftungsratsvorsitzender Otfried Kinzel.

Der neue ärztliche Direktor wird von der Chefarztkonferenz vorgeschlagen und vom Stiftungsrat bestimmt. Voraussichtlich bis Ende März soll das geschehen, sagt Kinzel. Bis dahin übernimmt der stellvertretende ärztliche Direktor Dr. Christoph Chylarecki anfallende Aufgaben.

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