Interessengemeinschaft in Moers Mit Schafen für den Klimaschutz

Moers · Seit zwei Jahren gibt es die Interessengemeinschaft Heidschnucke, Landschaftspflege und Umweltbildung. Mit ihrer Arbeit hat sie sich in Moers und Neukirchen-Vluyn etabliert.

 Kalli Lachmuth wirft einen Blick auf die Herde. Seine familie stellt seit mehreren Jahren eine Streuobstwiese zum Weiden zur Verfügung. Zum ersten Mal haben die Schnucken dort jetzt Lämmer geboren.

Kalli Lachmuth wirft einen Blick auf die Herde. Seine familie stellt seit mehreren Jahren eine Streuobstwiese zum Weiden zur Verfügung. Zum ersten Mal haben die Schnucken dort jetzt Lämmer geboren.

Foto: Interessengemeinschaft Heidschnucke

Mit der Geburt von Zwillingslämmern ist die Lammsaison für die Interessengemeinschaft Heidschnucke, Landschaftspflege und Umweltbildung zu Ende. Es war eine turbulente Zeit. Familie Lachmuth aus Moers hat diese Erfahrung in den vergangenen Wochen mit der Interessengemeinschaft geteilt. Die Lachmuths stellen seit mehreren Jahren eine Streuobstwiese zum Beweiden zur Verfügung. Zum ersten Mal haben die Schnucken dort jetzt Lämmer geboren.

Ab dem errechneten Termin war die Spannung groß, berichtet Kalli Lachmuth. Täglich wurde die kleine Herde in Augenschein genommen und jedes Schaf, das abseits der Herde stand, wurde registriert und genauestens beobachtet. Schließlich wollte niemand aus der Familie die erste Geburt des Jahres verpassen.

So kam es, dass Kerstin Lachmuth ein Lamm, um das die Mutter sich nicht gekümmert hat, in den Arm gelegt bekam, um es trocken zu rubbeln und zu versorgen. „Heidschnuckenmütter sind sehr gute Mütter und brauchen kaum Unterstützung“, sagen Horst Manja und Andrea Schwenke von der Interessengemeinschaft. „Wenn sie jedoch nicht verstehen, dass die Lämmer am Euter trinken müssen, greifen wir ein.“ Manchmal sei etwas Starthilfe eben notwendig. Das sieht auch Kalli Lachmuth so. „Nachdem wir die Lammzeit durchgestanden haben, sind wir mit Sicherheit gute Hilfsschäfer“, sagt er. „Es macht so viel Spaß, die Lämmer gesund und munter über die Wiese flitzen zu sehen.“ Die Interessengemeinschaft Heidschnucke gibt es seit zwei Jahren. In dieser Zeit habe man sich in Moers und Neukirchen-Vluyn etabliert, sagen die Mitglieder. Wiesen der Stadt Moers und eine Heidefläche in Neukirchen-Vluyn werden beweidet. Weitere fünf Familien unterstützen das Projekt, indem sie Wiesenflächen zur Beweidung zur Verfügung stellen. „Wir freuen uns über jeden, der hilft. Ohne die Begeisterung der Familien und das Engagement der Städte ginge das nicht. Allen vielen Dank“, sagt Manja.

Ziele der Interessengemeinschaft sind vor allem der Umweltschutz, Nachhaltigkeit und die Information der Öffentlichkeit zu diesen Themen. Regelmäßig präsentiert sich die Gemeinschaft deshalb auf Veranstaltungen wie dem „Markt der Möglichkeiten“ oder dem Erntedankfest in Neukirchen-Vluyn mit einem Infostand, selbstgestrickten Produkten und Heidschnucken.

 Kalli Lachmuth wirft einen Blick auf die Herde ... Vor zwei Jahren wurde die Interessengemeinschaft Heidschnucke Landschaftspflege und Umweltschutz gegründet

Kalli Lachmuth wirft einen Blick auf die Herde ... Vor zwei Jahren wurde die Interessengemeinschaft Heidschnucke Landschaftspflege und Umweltschutz gegründet

Foto: Interessengemeinschaft Heidschnucke

Am diesjährigen Jazz-Festival in Moers wird die Interessengemeinschaft zum dritten Mal teilnehmen. Thematisch passte im März der Besuch des Kinderbibeltages der evangelischen Kirchengemeinde Scherpenberg. Der Stand unter dem Motto: „Der gute Hirte“. „Wenn die Zeit es zulässt, kommen die Mitglieder der Interessengemeinschaft gerne zu solchen Terminen mit ihren Tieren dazu“, sagen Manja und Schwenke. Für Mai sind drei Schurtermine geplant, zu denen Kindergärten und Grundschulen eingeladen werden. Zum ersten Mal ist ein Schurtermin in einem Altenheim geplant. Und wenn alles klappt, werden ein paar Schnucken einige Zeit dort vor Ort auf einer Wiese weiden.

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