Moers Duo von Weltformat spielt in der Stadtkirche Moers

MOERS · Mit dem Marimbisten Fumito Nunoya und dem Pianisten Benyamin Nuss präsentierte das große Sommerkonzert in der evangelischen Stadtkirche ein Duo von Weltformat. Der Japaner Fumito Nunoya hat sich mit zahlreichen Wettbewerbssiegen einen Namen gemacht und genießt internationales Ansehen als einer der besten Marimba-Spieler unserer Zeit.

 Marimbist Fumito Nunoya und Pianist Benyamin Nuss begeisterten das Publikum in der Stadtkirche.

Marimbist Fumito Nunoya und Pianist Benyamin Nuss begeisterten das Publikum in der Stadtkirche.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

In Benyamin Nuss hat er einen kongenialen Partner gefunden. Der 1989 geborene Pianist ist durch seinen Vater Ludwig Nuss und seinen Onkel Hubert Nuss, beide renommierte Jazzmusiker und Komponisten, im Spannungsfeld zwischen Klassik und Jazz aufgewachsen und machte beide Genres zu seiner Passion. Eine geplante gemeinsame CD des Duos, das sich auf der Konzertbühne bereits erfolgreich bewährt hat, machte jetzt trotz dicht gefüllter Konzertkalender beider Interpreten den Auftritt in der Stadtkirche möglich. Für das Five o’Clock-Konzert hatten die beiden ein einstündiges Sommerprogramm zusammengestellt, das schon mit dem Auftakt begeisterte: „Choose something like a star“, der mythische Dialog mit einem Stern, in dem der Komponist Randall Thompson ein Gedicht von Robert Frost in poetische Musik verwandelte, erklang hier in einer faszinierenden Balance aus leise geflüsterten Tönen und klanglicher Ekstase. Diese Stimmung wurde in den folgenden Solostücken aufgegriffen und weitergesponnen. In dem Welthit „Over the rainbow“ wirbelte Fumito Nuoya mit den Schlägeln in sportlich-tänzerischer Eleganz an seinem Instrument und öffnete mit brillanten und bis ins feinste Detail abgestuften Tönen transparente Klangwelten, die mindestens bis ans andere Ende des Regenbogens reichten. Dem setzte Benyamin Nuss mit seiner frühen Eigenkompositionen „Your decision“ ein stimmiges Werk entgegen, das effektvoll seine Leidenschaft für den Jazz mit den Klangfarben und Harmonien der Impressionisten vereint. Die zweite Hälfte des Programms widmete das Duo dem Argentinier Astor Piazzolla. Tango auf Marimba – ein ungewöhnliches Hörerlebnis, für das die Hörer sich von gewohnten Vorlieben verabschieden und neuen Klängen öffnen mussten. Ob im „Grand Tango“, der dreiteiligen „Suite Tangata“ oder in „Libertango“, das als vom Publikum stürmisch geforderte Zugabe gegeben wurde, ließen die beiden Musiker Piazzollas ureigene Tonsprache in neuem Dialekt erklingen: leidenschaftlich, sehnsuchtsvoll, berührend.

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