Im Moerser Schlosspark Große Kunst

Moers · Der Düsseldorfer Künstler Manuel Franke ist international bekannt für seine großformatigen Arbeiten im öffentlichen Raum. Aktuell sind einige seiner Werke in Moers zu sehen.

 Eine Vorstudie und einige kleinere Ausschnitte zu den aus Aluminium-Wellblech bestehenden, in mehreren Schichten mit Farbe und Alabaster-Gips gestalteten „Cinq Arbres“ sind in den Ausstellungsräumen im Seewerk zu sehen.

Eine Vorstudie und einige kleinere Ausschnitte zu den aus Aluminium-Wellblech bestehenden, in mehreren Schichten mit Farbe und Alabaster-Gips gestalteten „Cinq Arbres“ sind in den Ausstellungsräumen im Seewerk zu sehen.

Foto: Norbert Prümen

Wie schon seit langem begann auch die diesjährige Kunstausstellung der Moerser Kunstgalerie „Seewerk“ wieder auf der Kulturinsel im Moerser Schlosspark in der Nepix Kull. Dort präsentierte am Samstag ab 14 Uhr der Düsseldorfer Künstler Manuel Franke vor zahlreichen Besuchern zunächst seine gut sechs Meter lange und drei Meter hohe Monumentalskulptur „Cinq Arbres“, was übersetzt „fünf Bäume“ bedeutet, weil sie die auf der Insel stehenden alten Bäume auf eine ungewöhnlich spannende Weise zu einer Mischung aus Kunst und Natur verbindet.

Für die Großskulptur wird nicht der Mittelplatz der Fläche bespielt, sondern der hintere Bereich. Die „Wand“ ist fast 60 Meter lang und circa drei Meter hoch. Durchbrüche beziehen die Natur des Schlossparks mit ein und lassen die Pflanzen als Teil der Plastik erscheinen. Das temporäre Werk ist im Rahmen der Partnerschaft des Seewerk in Moers-Kapellen mit dem Kulturbüro Moers zu sehen.

Franke ist bekannt für seine großformatigen Arbeiten im öffentlichen Raum und hat bereits international viele Ausstellungen nachzuweisen. Er hat auch für eine U-Bahn-Station in Düsseldorf Wandpaneele aus grünen Glastafeln entwickelt. „Wir freuen uns sehr, dass das Seewerk in diesem Jahr einen so hochkarätigen Künstler gewinnen konnte“, sagt Eva Marxen, Leiterin Kulturbüro Moers. Auch der Erste Beigeordnete und Kulturdezernent Wolfgang Thoenes freut sich über die Partnerschaften zwischen den beiden Institutionen, die Ausstellungen seit 2008 auf der Kulturinsel ermöglichen.

Besonders ist, wie das Kunstwerk entstanden ist. Es wurde nicht im Atelier angefertigt, sondern auf der Insel. „Für die Realisierung sind unter anderem rund drei Tonnen Alabastergips, 50 Jute-Rollen, etliche Farbpigmente, Hölzer und vieles mehr bewegt und dort verarbeitet worden“, erläutert Angelika Petri. Insgesamt haben der Düsseldorfer und seine Helferinnen und Helfer mehr als 1.200 Arbeitsstunden auf der Insel gearbeitet.

Der zweite, mindestens ebenso spannende Teil seiner Arbeiten konnte dann anschließend ab 15 Uhr auf dem Gelände der „Seewerk-Galerie“ am Kapellener Silberseeweg 1a besichtigt werden. In einem der dort befindlichen, heute dem Ehepaar Angelika Petri und Frank Merks gehörenden Gebäude der ehemaligen Dujardin-Farbrik und deren angrenzendem Gelände zeigte der 1964 in Bonn geborene Künstler insgesamt 29 weitere, nicht ganz so große, aber dennoch ebenso beeindruckende Kunstwerke. Auch sie fanden an diesem Nachmittag ein reges Publikumsinteresse.

„Manuel Franke ist ein international bekannter Künstler und wir freuen uns sehr, dass wir ihn in diesem Jahr für eine Ausstellung in Moers gewinnen konnten“, erklärte Angelika Petri. Sie hatte bereits 2018 eine  Arbeit von ihm im Garten des Frankfurter Städelmuseums gesehen und war davon so beeindruckt gewesen, dass sie ihn mit seinen Kunstwerken spontan zu der diesjährigen „Seewerk“-Ausstellung eingeladen hatte. Dabei waren sie und ihr Mann anfangs noch gar nicht sicher, ob er überhaupt zusagen würde: „Im Grunde sind es ja gleich zwei Ausstellungen. Eine auf der Kulturinsel und eine hier bei uns.“

Doch Manuel Franke sagte zu beidem ja und schuf neben seiner Skulptur auf der Kulturinsel auch noch weitere Kunstwerke eigens für die „Seewerk“-Ausstellung.  So zum Beispiel eine knapp drei Meter lange und 1,10 Meter breite Vorstudie und einige kleinere Ausschnitte zu den aus Aluminium-Wellblech bestehenden, in mehreren Schichten mit Farbe und Alabaster-Gips gestalteten „Cinq Arbres“.

Mit Pigmenten und Gips gestaltet Manuel Franke schon länger, aber auch mit Verbundsicherheitsglas und dazwischen eingeschlossener Glaskörperschmelzfarbe. Ein Beispiel dafür in den Maßen 1,80 mal 4,80 Meter steht in der Außenlanlage des Geländes direkt am See und zeigt auf neun zusammenhängenden  Teilflächen eine durchgehende grau-grüne Wellenstruktur, die sich je nach dem Blickwinkel, den man auf sie hat, immer wieder farblich verändert.

 Eva Marxen, Joseph Sracic, Angelika Petri, Frank Merks und Wolfgang Thoenes (v.l.) freuen sich auf die Werke von Manuel Franke.

Eva Marxen, Joseph Sracic, Angelika Petri, Frank Merks und Wolfgang Thoenes (v.l.) freuen sich auf die Werke von Manuel Franke.

Foto: Stadt Moers

Ähnliche, wenn auch kleinere Arbeiten, sind ebenfalls in der Ausstellungshalle zu sehen. Sie stammen weitgehend aus den Jahren 2015/16. Alle anderen dort gezeigten Exponate sind jedoch neueren Datums und zeigen die zurzeit vom Künstler bevorzugt verwendeten Gestaltungsvarianten der Materialien Metall in Verbindung mit Farbpigmenten  und Gips.

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