Ausstellung in Moers Airbrush-Künstler sorgen für farbige Wow-Effekte

Zwölf Kunstschaffende stellen in der Repelener Galerie Art.Works erstmals ihre Arbeiten aus.

 Fotorealistisches Bild einer Meeresschildkröte in Airbrush-Technik. Die Ausstellung ist noch von Mittwoch bis Freitag geöffnet.

Fotorealistisches Bild einer Meeresschildkröte in Airbrush-Technik. Die Ausstellung ist noch von Mittwoch bis Freitag geöffnet.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Foto oder das Ergebnis von gekonnt ausgeübter Airbrush-Technik? Für Gäste der Ausstellung „Airheadsevent“ in Repelen lohnt es sich, ganz nah an das Bild heranzutreten. Das Ergebnis erstaunt, denn, anders als vermutet, handelt sich nicht um eine Porträtaufnahme einer jungen Frau, sondern ist die Arbeit eines Airbrushkünstlers. In der Tat haargenau hat er gearbeitet. „Diese fotorealistischen Bilder haben Tiefe, Farbkraft und sorgen für einen Wow-Effekt“, sagt Martin Epding. Der 59-jährige Grafiker hat zur Vernissage in die Galerie „Art.Works“ am Jungbornpark Gäste eingeladen.

Zwölf Kunstschaffende, die zum Teil schon seit längerer Zeit seine Kurse besuchen, bestücken diese Ausstellung mit ihren technisch perfekten Arbeiten. Die Bildmotive stammen aus der Tierwelt, aus dem Motorsport, dem Comicgenre wie auch der etwas düsteren Szenerie verbunden mit sozialkritischem Aspekt. Selbst das Porträt des Sandmännchens gehört zur Ausstellung. Die Arbeiten eines passionierten Tauchers nehmen den Besucher mit in die farbenprächtige Unterwasserwelt. „Alle Arbeiten finden jedoch in der Kunst keine Berücksichtigung. Sie zählen zur hohen Bauernmalerei“, sagt Epding lachend.

„Denn dieser Stil ist keine anerkannte Richtung, sondern wird den Schaustellern wie der Auto- und Motorradszene zugeordnet. Zu Unrecht“, wie Epding findet. Der luftunterstützte Farbauftrag ist fein wie ein Pinselstrich. Die Airbrush-Spritzpistole ist ein wenig größer als ein Kugelschreiber. Die Düse misst im Durchmesser gerade mal 0,2 Millimeter. Der Arbeitsuntergrund variiert, kann Papier, Holz oder eine Aluplatte sein. „Mit Papier zu arbeiten ist schwierig. Am besten eignet sich der glatte Untergrund“, so Epding. In den Kursen finden die Teilnehmer heraus, mit welchem Untergrund sie am besten arbeiten können. „Zu Anfang wird Stück um Stück mit Schablonen gearbeitet. So werden die Kanten scharf. Die Übergänge grenzen sich ab“, erläutert Epding die Handhabung. „Beim Kursbeginn steht es darum, gut mit dem Gerät umzugehen. Dazu kommt der Spaß und erst später die perfekte Technik“, sagt Epding. Mit viel Übung, Konzentration und ruhiger Hand entsteht dann das Bild in freihändiger Arbeit. „Rund 22 bis 25 Stunden braucht ein Bild“, sagt Epding. Naturgetreu und fotorealistisch ist die hohe Kunst, wie beispielsweise das Bild einer Schlange zeigt. Martin Epding gibt seit 1992 in seiner Freizeit Kurse. Seine Frau Gabi Lusch malt. Im Laufe der Zeit hat sich ein reicher Bilderfundus seiner Airbrush-Schülerinnen und Schüler angesammelt, die ihre Arbeiten erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.

Die Ausstellung kann noch von Mittwoch bis Freitag, jeweils 10 bis 18 Uhr, in Repelen, Am Jungbornpark 204, besucht werden. Weitere Infos unter www.artworks-moers.de

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