Bunte Stammtisch Moers Nach Halle: Moerser wollen Zeichen gegen Hass setzen

Moers · Am Synagogenbogen soll es es am Samstag eine Solidaritätskundgebung geben. Auch der Verein „Demokratie und Toleranz leben“ meldet sich zu Wort.

 Der Synagogenbogen in der Moerser Altstadt.

Der Synagogenbogen in der Moerser Altstadt.

Foto: Julia Hagenacker

Der offenbar antisemitische und rechtsextreme Anschlag in Halle an der Saale mit zwei Toten schockiert viele Menschen in Deutschland – auch in Moers. In der Grafenstadt lädt der „Bunte Stammtisch Moers“, der sich für eine friedliche und offene Gesellschaft ohne Hass engagiert, deshalb zu einer Solidaritätskundgebung am Synagogenbogen am Hanns-Dieter-Hüsch-Platz ein. Am Samstag, 12. Oktober, ab 18.30 Uhr, soll dort ein gemeinsames, starkes Zeichen gegen Hass gesetzt werden. „Alle Menschen, die einfach lieber bunt als braun rocken, sollten zum Synagogenbogen am Hanns Dieter Hüsch Platz kommen“, schreibt der „Bunte Stammtisch Moers“.

Auch die Vorsitzenden des neu gegründeten Vereins „Demokratie und Toleranz leben“, Landtagsabgeordneter Ibrahim Yetim und Volksbankchef Guido Lohmann, melden sich fassungslos zu Wort. Es reiche nicht aus, still vor der Tagesschau zu sitzen und derartige Bilder mit Bestürzung aufzunehmen, um sie dann aber spätestens nach dem Wetterbericht schon wieder verdrängt zu haben, teilen beide in einer Pressemitteilung mit. Und weiter heißt es: „Wir alle müssen ganz offensichtlich mehr tun, um einer mehr und mehr um sich greifenden Vernetzung radikaler Kräfte in Deutschland entschiedener entgegenzutreten.“ Die Deutschen müssten mehr denn je zeigen, dass sie aus ihrer Geschichte gelernt haben.

Der gemeinnützige Verein „Demokratie und Toleranz leben“ wurde vor wenigen Wochen auf Initiative von Yetim und Lohmann gegründet. Bis heute sind bereits 30 Mitglieder beigetreten. Ziel des neuen Vereins ist es, in Moers und Umgebung aktiv für die Werte einer freien und demokratischen Gesellschaft einzutreten. Dabei will der Verein selber Veranstaltungen zu verschiedensten Themen organisieren, aber auch Projekte zur Demokratieförderung und gegen Antisemitismus und Extremismus vor Ort unterstützen.

Eine Kontaktaufnahme ist per Mail an demokratie@toleranzleben.de oder über Facebook möglich. Die Mitgliedschaft im Verein ist kostenlos.

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