Krefeld/Mönchengladbach Theaterchef verlängert bis 2020

Krefeld/Mönchengladbach · Michael Grosse hat am Mittwoch seinen Vertrag als Intendant der Vereinigten Bühnen Krefeld und Mönchengladbach ab 2015 für fünf weitere Jahre unterschrieben. Bis zum Jahr 2020 hat das Theater auch finanzielle Planungssicherheit.

 Sie haben die Zukunft des Theaters Krefeld Mönchengladbach besiegelt: Intendant Michael Grosse und die Oberbürgermeister Gregor Kathstede (links) aus Krefeld und Norbert Bude (rechts) aus Mönchengladbach.

Sie haben die Zukunft des Theaters Krefeld Mönchengladbach besiegelt: Intendant Michael Grosse und die Oberbürgermeister Gregor Kathstede (links) aus Krefeld und Norbert Bude (rechts) aus Mönchengladbach.

Foto: Thomas Lammertz

Am Mittwoch war ein erfreulicher Tag, darin waren sich die Oberbürgermeister von Krefeld, Gregor Kathstede, und von Mönchengladbach, Norbert Bude, einig. Denn der Aufsichtsrat des Theaters Krefeld/Mönchengladbach hat zwei wegweisende Entscheidungen getroffen: Michael Grosse verlängert seinen 2015 auslaufenden Vertrag als Generalintendant um fünf Jahre. Und bis 2020 ist auch die Finanzierung gesichert — "mindestens", ergänzte Kathstede.

Denn die Kulturdezernenten der beiden Städte werden nun verhandeln, ob sie dem Wunsch der Gladbacher nachkommen und das Konzept "Theater mit Zukunft II" noch um ein weiteres Jahr länger festzurren. Derzeit bekommt das Theater jährlich 29,4 Millionen Euro, ab 2015 eine Million mehr. Die beiden Städte teilen sich die Finanzierung.

"Wir sind auch ein bisschen stolz, weil sich Krefeld und Mönchengladbach unter nicht einfachen Rahmenbedingungen eindeutig zu unserem Theater bekannt haben", erklärte Bude. In Zeiten, da anderswo im Land Theater geschlossen werden, sei das eine "mutige, aber richtige Entscheidung". Denn mit dem "herausragenden Institut" könnten die Städte werben und viele Auswärtige in die Städte ziehen.

Grosse nannte die Verhandlungen ein "Musterbeispiel eines Mannschaftsspiels". Faktisch gilt eine siebenjährige Sicherheit für das Theater, ab heute gerechnet. "Das hat die neue Rechtsform erst möglich gemacht." Für die ersten Jahre ist das Budget laut Grosse "auskömmlich"; in dieser Zeit muss er für die Risiken der Folgejahre — unter anderem stark steigende Personalkosten — ein Polster schaffen. Denn Arbeitsplätze, alle Sparten und die Qualität des Programms sollen erhalten bleiben.

Die Verlängerung beider Verträge sieht der Theaterchef als Würdigung der bisherigen Arbeit an. Er hat mit seinem Team die gute Auslastung der Häuser erhalten. Knapp 250 000 Besucher pro Spielzeit sind in den vergangenen Jahren in den Häusern in Krefeld und Rheydt gezählt worden. Das entspricht einer Auslastung von deutlich über 70 Prozent — der Mittelwert in NRW liegt um 62 Prozent. Produktionen wie "Norma", "Blues Brothers", und Ballette wie "Romeo und Julia", "Fado" waren zwischen 80 und 99 Prozent ausgebucht. Und da in Krefeld der "Figaro", die "Comedian Harmonists" und "Carmen" Publikumsrenner waren, werden die Zahlen, die am Jahresende präsentiert werden, nicht gesunken sein.

Künstlerisch will sich das Theater weiterentwickeln, sagte Grosse am Mittwoch. In die Konzeption werden die Ergebnisse einer Zuschauerbefragung einfließen, die nächste Woche präsentiert werden. Auch flexiblere Abläufe der Arbeitszeit würden diskutiert werden: "Auch was nicht künstlerisch klingt, hat künstlerische Auswirkungen."

(RP)
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