Fotos Mönchengladbach: Freiluft-Kunst rund um den Abteiberg
Die Ausstellung "Ein ahnungsloser Traum vom Park" reicht von der Mönchengladbacher Innenstadt in den Skulpturengarten des Museums Abteiberg und in den Hans Jonas-Park. Hier reihen sich jede Menge Freiluft-Kunstwerke zum Bestaunen und Ausprobieren aneinander. Hier ein Überblick über Kunstwerke und Künstler.
Was steht denn da - könnte man sich fragen, wenn man die Kunstwerke von Künstler Jakob Kolding sieht.
Er schuf Menschenfiguren, die in der Szenerie der Stadtkante am Abteiberg wie in einem absurden Theater agieren.
Unverkennbar und sehr eindeutig bezeichnet Künstlerin Meg Cranston "Pile of Dirt (water available)" ihr Kunstwerk in der Reihe "Ein ahnungsloser Traum Vom Park". Ihre sehr wohl künstlerische Arbeit, die lediglich aus einem großen Hügel Dreck und Erde besteht, ist Provokation und Angebot, den Park wieder wortwörtlich als Spielwiese der Stadtgesellschaft zu besetzen. Der Hügel lädt gerade junge Parkbesucher zum unverhohlenen Spiel mit dem ein, was sonst als Schmutz verpönt ist, aber gerade auch Künstlern als Ausgangsmaterial und Inspirationsquelle dient.
Nicht falsch geparkt, sondern gut platziert wurde dieser BMW von den Künstlern Philipp Rühr und Henning Fehr. Auf dem Wagen prangt zugleich der Titel des Kunstwerks: "Der Totenkopf - Das internationale Symbol der Idioten".
In ihrer Arbeit Sublimations transformiert Jessica Gispert Abbildungen verschiedener Werke der großen Sammlung des Museums Abteiberg. Sie spannt die Bilder, setzt sie Wind und Wetter und vor allem der Materialität ihres Untergrunds aus: Stoff, Stretch, Leggings.
Jessica Gispert zerrt, spannt und wickelt die Stoffe unter und über Stock und Stein der Reisterrassen des Abteibergs.
Sie hat ihre Werke im Skulpturengarten in Bäumen, Büschen und am Mauerwerk auf dem Abteiberg verteilt.
Direkt am Museum Abteiberg können Besucher über das "Bahnhofsviertel" von Ina Weber stolpern.
Die tiefe Schlucht ist in Wahrheit ein Stolperstein, ein architektonisches Versatzstück, ein Objekt aus Beton.
Das, was wir normalerweise für Natur halten, ist zumeist ein Produkt konsequenter Kultivierung. Meg Cranstons Arbeit zeigt dagegen nicht nur deutlich, dass die grüne Wiese ein Produkt der Domestizierung von Natur ist, sondern artikuliert gleichzeitig auch die latente Unbändigkeit dieser unterdrückten natürlichen Prozesse.
"Die Traumstraße" mit den bunten Laternen sorgt für Farbtupfer. Die Laternen sind Illuminationen für einen abseitigen Ort und probieren aus, ob er sich mit ihm verändert.
Die Idee dazu hatte der Künstler Alex Morrison.
Eine ganze Komposition hat der Künstler Christian Odzuck geschaffen. Sein "Kollektiv aus Fleisch und Blut" besteht aus den nachfolgenden drei Teilen.
Das durch drei geflieste Flächen angedeutete Becken wird jeden Freitag von 17 bis 18 Uhr zum Treffpunkt derer, die in der Sommerhitze nach temporärer Abkühlung suchen.
Gleich einer Fontäne schießt dann aus einem Hydranten kurzfristig ein frischer Strahl kühles Naß durch den heißen Sommertag, landet auf der offenen Fliesenfläche und belebt den Ort als gesellschaftlichen Baderaum.
Auf der "versunkenen Wippe" von Ulrike Möschel kann man zwar sitzen, aber eben nicht wippen. Fragt man Ulrike Möschel selbst, so ist ihre Versunkene Wippe „ein Spielzeug mit Frustpotenzial“.
"Imperativ / Aufforderungen, Befehle und Kommandos" heißt die Komposition von Thomas Locher.
Zu Lochers Werk gehört dieser Mauertext.
Hans Jonas im "Emissionsmantel" von Andreas Siekmann.
Andreas Siekmann erinnert daran, dass Hans Jonas die Nachhaltigkeit meinte, die wir heute alle kennen, und illustriert in Piktogrammen, Begriffen, Figuren und Zahlen deren Aktualität und fragwürdiges Geschäft. Zum Beispiel im Emissionshandel der Unternehmen, den Zertifikaten zur Reduzierung von CO2, die kaum Klimaschutz, sondern neuartige Unternehmensgewinne erbringen.
Was ist eine Bushaltestelle an einem Ort, an dem kein Bus fährt? Geht es nach Ina Weber, dann wird daraus ein Treffpunkt für Jugendliche, ein Aufenthaltsort zum Verweilen, Reden, Abhängen, Tanzen und Warten – warten auf irgendetwas. Ihr Wartehäuschen steht direkt am Rand der stark frequentierten Stepgesstraße, ‚gepimpt‘ mit Neonröhren, Diskolicht, farbigen Innenwänden und Spiegeln.