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Mönchengladbacher Marcel Kauven läuft Marathon alleine „Man kann auch während Corona seine Ziele erreichen“

Mönchengladbach · Der Mönchengladbacher Marathon-Mann Marcel Kauven erzählt, wie sein Plan B aussieht, nach dem die Lang-Läufe, auf die er sich vorbereitet hat, abgesagt wurden. Er will damit auch den Leuten in der Corona-Krise Mut machen.

 Marcel Kauven (links) bei einem seiner Läufe

Marcel Kauven (links) bei einem seiner Läufe

Foto: privat

Herr Kauven, Sie hatten Großes vor am Osterwochenende ...

Kauven Eigentlich wollte ich zum ersten Mal einen Hindernislauf über die Ultradistanz machen. Am vergangenen Sonntag wäre dieser „Ultimate Warrior Run“ in Roermond gewesen, 56 Kilometer mit Hindernissen hätte ich da laufen müssen. Ich habe zuvor ein Jahr Pause mit solchen Läufen gemacht, weil ich mich auf mein Fernstudium konzentrieren wollte, aber wegen Corona wurde das Event dann abgesagt.

Wie kamen Sie auf diese Idee?

Kauven Ich habe Anfang des Jahres gemerkt, wie sehr mir das Laufen bei solchen Veranstaltungen Spaß macht, der Sport ist ein toller Ausgleich für mich und ich stelle mich immer gerne neuen Herausforderungen. Ich habe schon lange mit den Gedanken gespielt, mal einen extremen Lauf zu machen, habe mir dann Videos auf Youtube von Ultra-Marathons angesehen, wo die Sportler über 150 Kilometer laufen. Da dachte ich, dass ich mir vorstellen kann, sowas auch mal zu probieren und habe meine Vorbereitung gestartet. Seitdem verzichte ich in meiner Ernährung auch auf Fleisch, was mir hilft.

War nun alles umsonst?

Kauven Knapp drei Wochen vor dem Lauf in Roermond kam die Absage, dann habe ich mir überlegt, was ich stattdessen machen kann. Ich hatte dann noch kurz die Hoffnung, dass beispielsweise der Marathon in Düsseldorf stattfindet, aber das hat sich dann auch schnell erledigt. Aber ich wollte nicht, dass meine Mühen umsonst sind.

Was ist dann Ihr neuer Plan B?

Kauven Da man ja nicht weiß, ob in diesem Jahr überhaupt noch offizielle Läufe stattfinden, dachte ich mir: Was spricht dagegen, mal alleine einen Marathon zu laufen? Wenn eine Person von 100 schon einen Marathon gelaufen ist, hat das davon vielleicht jeder 1000. ganz alleine gemacht. Das ist gerade mental eine riesige Herausforderung.

Wie soll das ablaufen?

Kauven Wahrscheinlich am Samstag, weil das Wetter da gut sein soll, werde ich von zu Hause in Mönchengladbach-Venn loslaufen, mein Vater wird mich mit dem Fahrrad begleiten, auch damit ich mit Getränken versorgt bin. Ansonsten ist da niemand, der mich unterstützt, und das ist ein großer Reiz. Ich gebe mir immer neue Ziele, aber der Hauptgrund, warum ich das mache, ist der Spaß am Laufen.

Haben Sie sich eine Zeit, die Sie laufen wollen, vorgenommen?

Kauven Nein, es geht nur darum, die Distanz durchzulaufen ohne Pause. Deswegen suche ich mir auch Feld- und Waldwege, damit ich nicht durch Ampeln oder Straßenüberkehrungen gestoppt werde und auf der Stelle laufen muss. Das schöne ist, dass ich so die Natur genießen und noch mehr von der Region kennenlernen kann. Für mich ist es das tollste, draußen zu sein und Sport zu machen.

Ein Glück, dass man in der Corona-Krise das noch darf.

Kauven Es gibt dennoch aktuell viele Leute, die nicht nur wirtschaftlich unter der Situation leiden, sondern auch persönlich mehr damit hadern, als es nötig ist. Viele verzweifeln, weil sie nicht auf Festivals gehen oder in den Urlaub fliegen können. Aber das heißt doch nicht, dass man kein gutes Leben führen kann, man kann noch immer mit seinen Liebsten skypen, wird wahrscheinlich immerhin in Deutschland demnächst Urlaub machen können und in meinem Fall kann man alleine draußen laufen. Man muss also nicht alles schlechtreden, trotz der Einschränkungen.

Sie wollen mit Ihrem Lauf also auch anderen Mut in dieser Zeit machen?

Kauven Genau. Ich will zeigen, dass man auch während Corona seine Ziele erreichen kann. Es ist nun natürlich eine andere Situation, aber man sollte das Beste daraus machen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und meiner geht am Samstag über mindestens 42 Kilometer. Aber wer weiß, wie es mir nach dieser Distanz geht – vielleicht mache ich auch noch weiter bis 50 Kilometer.

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