Verkehr in Mönchengladbach Streit um Rheydter Poller-Pläne

Mönchengladbach · Autofahrer, die ihre Wagen unbekümmert um Verbote durch die Fußgängerzone steuern und dort parken, sind in Rheydt ein Ärgernis. Ein geplantes Gegenmittel sorgt für Diskussionen.

 Am Harmonieplatz sollen die Poller so gesetzt werden, dass von der Bruckner­allee kommende Fahrzeuge noch auf dem Platz wenden können.

Am Harmonieplatz sollen die Poller so gesetzt werden, dass von der Bruckner­allee kommende Fahrzeuge noch auf dem Platz wenden können.

Foto: Holger Hintzen

„Poller-Posse“? Diese Bezeichnung für den Plan, in der Rheydter Fußgängerzone mittels Pollern den illegalen Autoverkehr so weit wie möglich zu verhindern, mag Bezirksvorsteher Ulrich Elsen (SPD) so nicht stehen lassen. Schließlich ist es die CDU, die mit diesem Begriff Kritik an einer Entscheidung der Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP in der Bezirksvertretung Süd geübt hat.

Die Christdemokraten bezweifeln, dass das Vorhaben ausreichende Wirkung zeigen wird. Auch wenn man wie geplant in Höhe des Harmonieplatzes Poller auf der Hauptstraße aufstelle, um eine Durchfahrt für Autos von der Friedrich-Ebert-Straße bis zur Brucknerallee zu verhindern, bleiben immer noch Schlupflöcher, befürchtet die CDU. Zumindest Kleinwagen könnten sich bei einem Abstand von 1,80 Metern zwischen den Pollern noch hindurchzwängen, argumentiert sie.

Der von der Bezirksvertretung „abgesegnete“ Plan sieht vor, mit Hilfe der Poller illegalen Autoverkehr auf dem Fußgängerzonen-Abschnitt der Hauptstraße zu unterbinden. Damit Lieferverkehr und die Zufahrt von Rettungsdienst-, Feuerwehr- und Müllfahrzeugen noch möglich sind, wird für diese Verkehre die Einfahrt von der Brucknerallee erlaubt. An den Pollern ist dann aber Schluss. Wollen die Wagen die Fußgängerzone wieder verlassen, müssen sie auf dem Harmonieplatz wenden. Autos, die von der Friedrich-Ebert-Straße kommen, müssen an den Pollern nach links über die Wilhelm-Strater-Straße die Zone verlassen.

Für die Entwicklung eines Konzeptes seien Fachleute der Verwaltung gefragt worden, sagt Bezirksvorsteher Elsen. Es solle erprobt werden. Stelle sich nach einem Jahr heraus, dass es nicht viel gebracht habe, könne man neu denken. Weil es zunächst ein Versuch sei, verzichte man auf aufwändigere Polleranlagen und setze stattdessen einfachere, was zu verkraftbaren Kosten in Höhe von etwa 1800 Euro führe. „Wenn sich nach einem Jahr herausstellt, dass das nichts gebracht hat, ist das flott zu revidieren, ohne dass der Stadt-Haushalt in die Knie gegangen ist“, sagt Elsen. Die Abstände zwischen Pollern müssten Normen entsprechen, und es müsse so viel Platz dazwischen sein, dass sie nicht für Radfahrer zur „Falle“ werden.

Dass sich einige Fahrer weiterhin nicht davon abhalten lassen, verbotswidrig in der Fußgängerzone zu fahren und zu parken, ist Elsen bewusst: „Es gibt natürlich auch Leute, die sich über jede Regel hinwegsetzen.“ Aber einen Versuch sei die neue Regelung dennoch wert, findet Elsen. Völlig für Autos unerreichbar zu machen sei die Fußgängerzone nicht, allein schon, um Lieferverkehr für die anliegenden Geschäfte weiter möglich zu machen.

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