Schutz des Himmelgeister Rheinbogens  Jücht wird jetzt mit Pollern abgesperrt

Düsseldorf · Donnerstagabend gibt es das nächste Treffen einer Gruppe Himmelgeister, die sich im Sommer 2020 gründete. Gemeinsam werden Ideen gesucht, damit sich das Chaos von damals nicht wiederholt.

 Mit Pollern sind drei Zufahrten in der Jücht jetzt abgesperrt. Immer wieder fuhren Autofahrer mitten in das Naturschutzgebiet.

Mit Pollern sind drei Zufahrten in der Jücht jetzt abgesperrt. Immer wieder fuhren Autofahrer mitten in das Naturschutzgebiet.

Foto: André Tischendorf

Eigentlich müsste jedem mit gesundem Menschenverstand klar sein, dass er nicht mit seinem privaten Pkw mitten in ein Naturschutzgebiet fahren darf. Doch in Himmelgeist störten sich immer wieder Autofahrer nicht an den Hinweisschildern auf die unter Schutz stehende Jücht und parkten ihre Fahrzeuge mittendrin. Das Gebiet befahren dürfen aber lediglich Ordnungskräfte und die Pächter, unter anderem die Landwirte.

Um das Befahren und Parken künftig zu verhindern, wurden Mittwochmorgen an drei Zufahrten weiß-rote Poller installiert. Bezahlt hat diese das Unternehmen Arrenberg, dem größere Flächen im Himmelgeister Rheinbogen gehören. Die Stellen, an denen die Poller nun die Wege absperren, sind alle mit der Verwaltung abgestimmt.

Reagiert hat inzwischen auch das Wasserschifffahrtsamt mit Sitz in Köln. Weil viele Menschen, die am Rheinufer in Himmelgeist unterwegs sind, von dort aus verbotenerweise das Naturschutzgebiet betreten, hat die Behörde jetzt zugesagt, die Zugänge so zu kennzeichnen, dass man künftig weiß, dass man dort nicht hergehen darf. Allerdings darf der Strand dort nicht komplett abgesperrt werden, da ein sogenannter Havarieweg freigehalten werden muss, um handeln zu können, wenn ein Schiff dort verunglückt.

Donnerstagabend setzt sich wieder eine Gruppe Himmelgeister zusammen, die sich im vergangenen Sommer gegründet hat. Auch wegen Corona hatte sich im weiteren Umkreis herumgesprochen, wie schön es in Himmelgeist sowohl am dortigen Rheinufer als auch in der Jücht zum Spazierengehen ist. Da viele Besucher mit dem eigenen Auto anreisten, gab es auf den Stichstraßen zum Naturschutzgebiet ein Parkchaos, Rettungskräfte kamen mit ihren Fahrzeugen nicht durch. Inzwischen sind etwa entlang des Kölner Weges und der Nikolausstraße die Parkverbotszonen vergrößert worden.

„Ich habe schon das Gefühl, dass sich die Parksituation im Vergleich zu den Sommermonaten im vergangenen Jahr etwas entschärft hat“, sagt André Tischendorf, der für die CDU im Stadtrat sitzt und selbst in Himmelgeist lebt. Allerdings hat er auch schon festgestellt, dass nun Anwohner etwa der Nikolausstraße es nicht mehr so leicht haben, einen Parkplatz in Wohnortnähe zu finden. Auch über dieses Problem will sich die Gruppe Gedanken machen. Tischendorf ist eines der Mitglieder der Gruppe, die sich damals zusammenfand und regelmäßig trifft. „Wir haben jetzt die Idee, dass wir große Banner in Himmelgeist spannen, auf denen wir auf Parkmöglichkeiten hinweisen und dass die Menschen sich in einem Naturschutzgebiet bewegen.“

Problematisch findet der CDU-Politiker nach wie vor den Strandbereich. Immerhin wurden dort in den vergangenen Tagen weitere Müllbehälter aufgestellt.

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