Essensausgabe am ALZ Mönchengladbach Eine warme Mahlzeit trotz Corona

Mönchengladbach · Wer sich sein Essen selbst nicht leisten kann, der kann zum Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach kommen. Dort kocht das Team wie eh und je, das Ergebnis wird im Styropor-Behälter serviert.

 Das Arbeitslosenzentrum an der Lüpertzender Straße.

Das Arbeitslosenzentrum an der Lüpertzender Straße.

Foto: ALZ

Besuchsverbot, Hygiene-Auflagen, Abstandsregeln – seit Monaten ist das Essen in der kleinen Kantine des Arbeitslosenzentrums nicht möglich. Vorerst wird das auch so bleiben. Trotz zunehmender Bedürftigkeit musste die Küche während des Lockdowns kalt bleiben, an eine Essensausgabe war nicht zu denken.

Doch das ALZ-Team um Köchin Ella Heiniz und Leiter Karl Sasserath reagierte schnell auf die ungewohnte Situation. Praktisch sieht‘s im Moment so aus: Ella Heiniz und ihre Helferinnen brutzeln, kochen, putzen oder schnippeln Suppen, Menü und Nachtisch wie eh und je. Das Ganze wird in Styropor-Behälter verpackt und warm am Haupteingang ausgegeben, natürlich mit Abstand und Mundschutz.

Durch eine hohe Spende der Aktion Mensch sind Gabenzaun und die kostenlose Menüausgabe möglich. Jährlich verschlingt der Mittagstisch rund 106.000 Euro. Eine Summe, die ausschließlich über Beiträge, vor allem über Spenden, nahezu kostendeckend finanziert wird. „Ohne diese Spender gäbe es das täglich frische Essen nicht“, sagt Sasserath.

Corona habe viele Menschen bedürftiger gemacht. „Wir sehen zunehmend ,neue Gesichter‘ bei der Essensausgabe“, sagt Sasserath. Dennoch seien 50 Prozent der regelmäßigen Mittagstisch-Gäste Stammkunden. „Hier trifft man bekannte Gesichter, den Langzeitarbeitslosen ebenso wie den Geringverdiener und die Alleinerziehende mit Kindern“, sagt er.

(RP)
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