Prozess in Mönchengladbach Prozess wegen Zündelei an Auto und Flucht mit Unfall

Mönchengladbach · Zwei Männer sollen nach einer versuchten Brandstiftung an einem Wagen bei einer waghalsigen Flucht durch Rheydt mehrere Autos und ein Haus beschädigt haben.

 An der Mülgaustraße wurden Autos schwer beschädigt.

An der Mülgaustraße wurden Autos schwer beschädigt.

Foto: Polizei

Am Freitag ging es vor dem Amtsgericht um versuchte Brandstiftung an einem Auto, vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Einem 50-Jährigen und einem 45-Jährigen wird vorgeworfen, im Juli 2017 Brennpaste auf ein Auto geschmiert zu haben. Beim Versuch, diese anzuzünden, seien sie von einer Passantin gestört worden. Daraufhin seien beide fluchtartig in das Auto des 45-Jährigen gestiegen und davongefahren. Bei der anschließenden Fahrt durch Rheydt habe der 45-Jährige die Kontrolle über den Wagen verloren und sei in der Mülgaustraße in mehrere parkende PKW gefahren. Dabei habe er sechs Autos sowie eine Hauswand beschädigt. Der Gesamtschaden beträgt rund 20.000 Euro. Die Angeklagten wurden bei dem Unfall schwer verletzt und ambulant im Krankenhaus behandelt. Bei dem 45-Jährigen wurde ein Blutalkoholwert von 2,03 Promille festgestellt. Zudem besitzt er keinen Führerschein.

Der Verteidiger des 50-Jährigen erklärte für seinen Mandanten, dass dieser in der Tatnacht gemeinsam mit dem 45-Jährigen zusammen gewesen sei und beide viel Alkohol getrunken hätten. Unter diesem Einfluss beschlossen sie, der Zeugin, mit der der 45-Jährige im Vorfeld gestritten hatte, einen Denkzettel zu verpassen. Sie beschlossen, das Auto der Frau durch einen Brandfleck zu verunstalten. Ausdrücklich ließ der 50-Jährige erklären, dass das Auto nicht angesteckt werden sollte. Der Mit-Angeklagte wollte nichts zur Sache aussagen.

Dafür sagte die Zeugin aus, die die beiden Angeklagten bei einer Gassi-Runde mit ihrem Hund in der Nacht gesehen und angesprochen hatte. „Ich sah zwei Männer an einem Auto stehen, einer fuchtelte mit einem Feuerzeug an dem Autodach herum“, so die 38-Jährige. Dieses zündete jedoch nicht. Auf ihre Frage, was sie dort machten, seien die Männer über einen Zaun und in ein Auto gesprungen und mit Vollgas davongefahren. Sie habe dann von zu Hause aus die Polizei angerufen.

Bis zum nächsten Prozesstag soll ein Sachverständiger klären, ob das Fahrzeug hätte abbrennen können. Außerdem soll ein Gutachten erstellt werden, um herauszufinden, ob bei dem 45-Jährigen die Voraussetzungen für eine Unterbringung gegeben sind.

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