Mönchengladbach Volksverein stellt Jahresbericht 2017 vor

Mönchengladbach · Im vergangenen Jahr fanden 30 Prozent der Arbeitslosen, die für den Volksverein tätig waren, anschließend eine Arbeitsstelle. Das Geschäftsjahr konnte mit einem Plus von rund 63.000 Euro abgeschlossen werden.

 In den Räumen des Volksvereins wurde das Schaukelpferd aus dem Odenkirchener Tierpark aufgemöbelt und anschließend an alter Stelle wieder aufgebaut.

In den Räumen des Volksvereins wurde das Schaukelpferd aus dem Odenkirchener Tierpark aufgemöbelt und anschließend an alter Stelle wieder aufgebaut.

Foto: Volksverein

Der Volksverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, arbeitslosen Menschen eine Perspektive zu geben und dabei zu helfen, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Genau 35 Jahre ist es her, dass aus eben dieser Motivation heraus der Volksverein gegründet wurde. Heute verfügt das Sozialunternehmen über ein breites Angebot an Hilfs-, Beratungs-, Bildungs- und Beschäftigungsangeboten, die sich insbesondere an Langzeitarbeitslose richten. Das Jahr 2017 verlief für den Volksverein – trotz einer insgesamt steigenden Arbeitslosenquote – durchaus positiv, wie nun der Geschäftsbericht zeigt.

Ende 2016 lag die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt bei 12.686 (9,4 Prozent) Menschen. Diese Zahl stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 14.303 (10,4 Prozent) an und brachte somit auch einige Herausforderungen für den Volksverein mit sich. Das Beschäftigungsangebot erreichte im letzten Jahr 325 Personen. „Aktiv kann man bei uns in vielen Bereichen werden“, erklärt der betriebsleitende Geschäftsführer Wilfried Reiners. Das Schwierige sei, eine sinnstiftende Beschäftigung zu finden, die zugleich unentgeltlich und gemeinnützig ist.

„bilden – arbeiten – begegnen – beraten“ heißt das Konzept des Volksvereins, das sich insbesondere an langzeitarbeitslose Jugendliche sowie geringfügig qualifizierte Frauen und Männer richtet. Arbeiten können die Arbeitssuchenden beim Volksverein dann beispielsweise in der Holzwerkstatt, wo jüngst noch ein Schaukelpferd für den neuen Spielplatz im Tierpark Odenkirchen entstand. Die Möbelhalle sowie Wohnungsausräumungen, die Arbeit im Second-Hand-Shop in Eicken oder in Schulkiosken gehören auch zu den Angeboten des Vereins. So fanden im Jahr 2017 rund 30 Prozent der ausgeschiedenen Teilnehmer im Anschluss an ihre Tätigkeit für den Volksverein eine Arbeitsstelle. Weitere Personen konnten in Ausbildung oder Qualifizierung untergebracht werden.

Darüber hinaus nutzten etliche Menschen die Begegnungs- und Beratungsangebote. „Oft sind es soziale und nicht arbeitsmarkttechnische Probleme, die hinter der Arbeitslosigkeit stecken“, sagt Prokurist Matthias Merbecks. So müsse man die Leute, die zum Volksverein kommen, nicht nur in die Arbeitswelt integrieren, sondern ihnen auch in anderen Bereichen des Lebens helfen. „Mit praktischen Kursen für Bewegung oder Ernährung geben wir Tipps für das Leben außerhalb der Arbeit.“. Auch soziale Begegnungen und Aktivitäten in der Gruppe stehen im Mittelpunkt. 60 bis 80 Menschen kommen zudem einmal in der Woche zum Arbeitslosenfrühstück, um sich auszutauschen.

Trotz der Tatsache, dass der Volksverein eine gemeinnützige Gesellschaft ist, müssen auch Erlöse erwirtschaftet werden. Die stärkste Komponente macht dabei der Verkauf von Second-Hand-Ware wie Möbel und Kleidung aus. An zweiter Stelle rangieren die Erträge aus Spenden, die der Volksverein immer mit großer Dankbarkeit empfängt. Und so kommt es, dass das Geschäftsjahr mit einem Plus von rund 63.000 Euro abgeschlossen wurde. Im Vergleich: Ende 2016 lag der Betrag noch bei einem Minus von 154.000 Euro. „Das ist eindeutig auf die gute Arbeit aller Beteiligten zurückzuführen“, sagt Geschäftsführer Hermann-Josef Kronen. Dennoch bleibe eine Fülle von Herausforderung für die Zukunft, um den Arbeitslosen der Stadt zu helfen.

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