Mönchengladbach Der missglückte Start ins Mülljahr

Mönchengladbach · Selten war die Stadt so dreckig wie im Moment: Das liegt an Neuerungen bei Altpapier und Gelben Säcken.

 Immerhin die Sammlung der alten Ringtonnen klappt wie hier in Windberg.

Immerhin die Sammlung der alten Ringtonnen klappt wie hier in Windberg.

Foto: Jeannette Deckers

Der Start ins Abfalljahr 2019 verläuft an einigen Stellen holprig. Und das liegt noch nicht mal an der Einführung der neuen Rolltonne für den Restmüll. Auch die Sammlung der alten Ringtonnen an den Sammelstellen der Mags läuft offenkundig einwandfrei. Dafür sorgen Neuerungen an anderen Stellen dafür, dass die Stadt derzeit so dreckig aussieht wie schon lange nicht mehr.

Altpapier In den Straßen der Stadt türmen sich Berge von Altpapier und Kartons, die nicht von der Mags mitgenommen und entsorgt wurden. In praktisch jedem Bezirk, der in diesem Jahr bereits von der Altpapier-Abfuhr betroffen war, bleiben Bündel und Kartons liegen. Der Grund ist, dass diese auf Geheiß der Berufsgenossenschaft nicht mehr mitgenommen werden. Die Folgen sieht man derzeit an vielen Stellen im Stadtgebiet. Kartonberge stehen im Regen und weichen auf. Wo schon etwas steht, da sammelt sich schnell noch mehr. Gerade vor Geschäften, deren Inhaber bisher wie Privatleute auch Papier und Kartonagen als Bündel bereitstellen konnten, bleibt dies nun stehen. In der Rheydter Innenstadt türmen sich seit Ende vergangener Woche an der Stresemannstraße Kartons auf diese Weise. Wer sein Altpapier nicht mehr auf gewohnte Weise los wird, versucht es an den Containern. Die allerdings sind an vielen Standorten ebenfalls überfüllt, so dass Bürger ihr Altpapier dann daneben abstellen.

„Leider haben offenbar einige Mönchengladbacher nicht mitbekommen, dass die Bündelsammlung aus Gründen des Arbeitsschutzes weggefallen ist“, sagt Mags-Sprecherin Anne Peters-Dresen. „Wir haben uns bemüht, frühzeitig diese Neuerung bekannt zu machen.“ Über Pressemitteilungen, in sozialen Netzwerken, auf der Webseite und im Abfallkalender sowie in beiden Anschreiben an die Grundstückseigentümer aus dem vergangenen Jahr sei darauf hingewiesen worden. Auch Gewerbetreibende seien von den Mülldetektiven vorab gezielt mit einem Info-Schreiben besucht und viele von ihnen zur Unterbringungen von Papiertonnen und Containern beraten worden, so Peters-Dresen. Viele Gladbacher hätten die Neuerung aber auch mitbekommen und sich eine blaue Tonne bestellt: „Entsprechend hoch war die Zahl der Neuaufstellungen rund um den Jahreswechsel.“ Eine Übergangszeit, in der aus Kulanz Bündel noch mitgenommen werden, kommt für die Mags mit Verweis auf den Arbeitsschutz nicht mehr in Betracht. Vielmehr sei die beauftragte Firma, die die Papiercontainer leert, darüber informiert worden, dass wegen der Feiertage und der Systemänderung derzeit mit hohem Papiervolumen zu rechnen sei.

Gelbe Säcke An der einen Stelle bleibt Altpapier stehen, an der anderen Gelbe Säcke. Damit hat allerdings die Mags nichts zu tun, sondern der neue dafür zuständige Dienstleister RMG. Nach dem Chaos rund um die Verteilung der Rollen, bei der viele Haushalte leer ausgingen und Abholstellen keinen Ersatz bieten können, gibt es auch bei der Abholung der Gelben Säcke an einigen Stelle Probleme. So blieben in Giesenkirchen am Konstantinplatz in der vergangenen Woche Säcke liegen. Die seien am Abfuhrtag „durch unser Personal nicht gefunden“ worden, teilte eine RMG-Sprecherin mit. „Diese Reklamation ist inzwischen nachgefahren.“ Auch an anderen Stellen in der Stadt (so gestern im Rheindahlener Land) wurden Straßen vergessen, im Anschluss aber nachgefahren. „Die Abfuhr läuft neben einzelnen Reklamationen gut, erfahrungsgemäß wird sich diese Zahl in den kommenden Wochen stetig reduzieren“, so die RMG-Sprecherin.

Wertstoffhöfe Bauschutt bis maximal 500 Kilogramm ist kostenfrei an Luisental und Heidgesberg abzugeben – steht zwar so im Abfallkalender, stimmt aber nicht. Wie Nutzer Gregor Herzog vor Ort erfuhr, als er 15 Euro zahlen musste, statt kostenfrei entsorgen zu können. „Mir geht’s nicht um das Geld, aber dieser Fehler steht jetzt das ganze Jahr im Abfallkalender“, sagt der Gladbacher. Dies habe auch nach dem Jahreswechsel noch auf der Webseite der Mags so gestanden. Die sei aber eigentlich zum 1. Januar aktualisiert worden, so die Mags. „Der Abfallkalender ist Ende November in Druck gegangen, die Entscheidung, dass Bauschutt ab 2019 kostenpflichtig auf den Wertstoffhöfen abgegeben werden kann, ist allerdings erst am 20. Dezember gefallen“, so Mags-Sprecherin Peters-Dresen. „In der Online-Version des Abfallkalenders und in der App haben wir dies angepasst. Im gedruckten Kalender können wir dies leider nicht mehr.“ Die Aussage im Kalender verpflichte die Mags nicht zur kostenfreien Annahme von Bauschutt. „Hierfür ist die Ordnung über die Benutzung der Abfallentsorgungsanlagen maßgeblich.“

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