Zusammenschluss prüfen Krankenhaus Neuwerk arbeitet wohl bald in noch größerer Klinik-Familie

Neuwerk · Die Neusser St. Augustinus Gruppe, zu der die 310-Betten-Klinik an der Dünner Straße seit 2007 gehört, prüft einen Zusammenschluss mit der ebenfalls katholisch orientierten Kplus-Gruppe. Ein Zusammengehen mit dem in Solingen ansässigen Betreiber von Kranken- und Seniorenhäusern ließe ein Unternehmen mit 9000 Beschäftigten entstehen.

 Paul Neuhäuser ist Sprecher der Geschäftsführung der St. Augustinus-Kliniken gGmbH mit Sitz an der Stresemannallee in Neuss. In den Einrichtungen der Gruppe arbeiten 5400 Menschen.

Paul Neuhäuser ist Sprecher der Geschäftsführung der St. Augustinus-Kliniken gGmbH mit Sitz an der Stresemannallee in Neuss. In den Einrichtungen der Gruppe arbeiten 5400 Menschen.

Foto: Ludger Baten

Die wichtige Nachricht erreichte die gut 600 Mitarbeiter des Neuwerker Krankenhauses am gestrigen Montag um die Mittagszeit. „Der demographische Wandel, die Suche nach engagierten Fachkräften, die Digitalisierung und klare Nachhaltigkeitsziele fordern besonders von karitativ ausgerichteten Unternehmen vorausschauendes Handeln“, begründete die Geschäftsleitung der Augustinus Gruppe den anvisierten Schritt. Man wolle „innovationsfähig“ bleiben.

Die St. Augustinus Gruppe macht nach eigenen Angaben mit etwa 5400 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa 325 Millionen Euro und betreibt im Rheinland an mehr als 80 Standorten Krankenhäuser, Psychiatrien und Reha-Kliniken. Zudem ist sie in der Senioren- und Behindertenhilfe sowie in der Kranken- und Gesundheitspflege-Ausbildung aktiv. Zur Gruppe gehören die Korschenbroicher Niederrheinklinik und die Savita Rehabilitations- und Gesundheits GmbH, die eine Filiale in Mönchengladbach hat. Die Kplus Gruppe betreibt mit etwa 3200 Mitarbeitern Kranken- und Seniorenhäuser und bietet Inklusionsarbeit für Menschen mit Behinderung an, das alles an mehr als 30 Standorten im Raum Solingen, Leverkusen, Düsseldorf und dem Kreis Mettmann. Sie setzt im Jahr etwa 207 Millionen Euro um.

Ein mögliches Zusammengehen soll in den nächsten sechs Monaten geprüft werden. Es könne einen „Innovations- und Wissenstransfer, Karrieremöglichkeiten sowie Synergien“ bedeuten, sagt Gregor Hellmons, Sprecher der Geschäftsführung der Kplus Gruppe. „Und natürlich bieten wir dann langfristige Sicherheit, die ein großer, starker Arbeitgeber mit fast 9.000 Arbeitsplätzen garantieren kann.“

Ein Zusammenschluss würde einen weiterer Schritt auf dem Weg sein, der 2007 mit der Eingliederung des Neuwerker Krankenhauses in die Augustinus Gruppe getan wurde, sagen Markus Richter, Geschäftsführer des Neuwerker Krankenhauses, und Christina Jacke, Kommunikationsleiterin der  St. Augustinus Kliniken gGmbH. Es gehe um eine Zusammenarbeit mit Partnern, die einen ähnlichen Hintergrund und eine ähnliche Zielsetzung haben. Jacke und Richter sprechen daher lieber von einem gemeinsamen „partnerschaftlichem Weg“ als einer Fusion.

(hh)
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