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Wolfgang Feinendegen Öffentliches Amt ist Familientradition

Mönchengladbach · Von 1976 bis 1983 vertrat Wolfgang Feinendegen (CDU) die Interessen Mönchengladbachs im Deutschen Bundestag. Sich zu engagieren, liegt Mitgliedern der Familie anscheinend in den Genen. Jetzt feiert der Ex-MdB 90. Geburtstag.

 Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Feinendegen im Jahr 1979.

Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Feinendegen im Jahr 1979.

Foto: Werner Tressat

Er wusste schon mit 17 genau, was er werden wollte: Rechtsanwalt. Am Donnerstag wird Wolfgang Feinendegen  90 – und er ist immer noch diesem Beruf aktiv. Seit 1964, also seit 56 Jahren, niedergelassen mit seiner Kanzlei in Mönchengladbach. Er denkt zwar schon mal ans Kürzertreten, aber nicht ans Aufhören: „Mein Beruf ist eines meiner Hobbys. So lange ich geistig und körperlich fit bin, mache ich weiter.“

Seinem „Hobby“ ordnete er auch eine zweite Laufbahn unter: die Politik. Wolfgang Feinendegen war zwei Wahlperioden, von 1976 bis 1983, für die Mönchengladbacher CDU im Deutschen Bundestag. „Nicht, um etwas zu werden oder irgendeinen Vorteil zu haben, sondern aus staatsbürgerlicher Verantwortung“, sagt er. „Die hat unser Vater mir und meinem Bruder nahegebracht.“  Staatsbürgerliche Verantwortung hat in der Familie Feinendegen mit Landwirten, Brauern und Brennern aus dem Raum Erkelenzer Land, Hochneukirch und Rheydt Tradition, wie 1980 eine Untersuchung des Ahnenforschers Alfred Blömer feststellte: Ab 1727 hatte in jeder Generation einer der Feinendegens ein öffentliches Amt – Bürgermeister, Kreistagsmitglied, Beigeordneter, Schöffe oder Rendant zum Beispiel.

Wolfgang Feinendegens Vater, Ludwig Feinendegen, war 1934 nach der Machtübernahme Hitlers von den Nazis als Amts-Bürgermeister Hochneukirchs aus dem Amt gejagt worden. 1945 wurde er von den Briten in Dülken als Bürgermeister wieder eingesetzt und war ab 1946 als Oberkreisdirektor Verwaltungs-Chef des damaligen Landkreises Kempen-Krefeld.

1968 trat sein Sohn in die CDU ein. Der Mönchengladbacher Wirtschaftspolitiker und europaweit führende Unternehmer-Vertreter Dr. Kurt  Becker wurde sein Mentor und drängte, er solle sein Nachfolger im Bundestag werden.  Nach einem halben Jahr immer intensiveren Drängens  entschloss er sich (mit der festen Beteuerung: „Der Beruf bleibt aber das Wichtigste“), 1976 für den Bundestag im Wahlkreis Mönchengladbach-Alt, Viersen zu kandieren. Und er wurde mit einem Ergebnis gewählt, das damals  hierzulande nicht ganz ungewöhnlich war: 54,3 Prozent der Erststimmen. 1980  trat Wolfgang Feinendegen im neu strukturierten Wahlkreis Mönchengladbach-Rheydt an und wurde mit 48,6 Prozent gewählt. Drei Jahre später schickte die Gladbacher CDU Hans-Wilhelm Pesch ins Rennen nach Bonn, er gewann es ebenfalls. Wolfgang  Feinendegen konnte sich wieder ganz der Juristerei widmen: „Ich wollte keine große Kanzlei, sondern habe mir immer ein oder zwei junge Kollegen geholt, vor allem mittelständische Firmen und Geschäftsinhaber vertreten. Mein Ziel war nicht, Prozesse zu führen, sondern sie zu vermeiden.“

Solide und gründlich: So beschreiben Weggefährten Feinendegens politische Arbeit. An drei Tagen die Woche war er in der Sitzungszeit in Bonn  – so brachte er  Beruf und politisches Engagement in Einklang und erarbeitete sich Anerkennung. Im Verkehrsausschuss zum Beispiel wurde er als Verbindungsmann der CDU-Fraktion zum Europa-Parlament nach Brüssel geschickt, im Finanzausschuss arbeitete er als stellvertretendes Mitglied mit am Gesetzentwurf zur Vermögensbildung.

Feinendegen war Mitgründer und bis 2008 Vorstandsmitglied der CDU-Wirtschaftsvereinigung MG, im Vorstand der Kreispartei und Bürgerschaftsvertreter in der Bezirksvertretung Stadtmitte.

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