Traditionscafé am Schillerplatz Neustart für das Van Dooren

Mönchengladbach · Kathrin Beltermann und Sandra Züwerink wollen dem Café am Schillerplatz im Gründerzeitviertel ab dem 1. Februar neues Leben einhauchen.

 Freuen sich auf die Eröffnung: Pächterinnen Kathrin Beltermann (l.) und Sandra Züwerink.   Foto: Detlef Ilgner

Freuen sich auf die Eröffnung: Pächterinnen Kathrin Beltermann (l.) und Sandra Züwerink. Foto: Detlef Ilgner

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Lange Tage, viele Anrufe und manche Rückschläge, alles soll perfekt sein – das Datum der angepeilten Eröffnung rückt immer näher. Im englischen wird diese Phase „Crunch“ genannt, zu deutsch: knirschen. Denn zermürbend ist es allemal für die Verantwortlichen. Sandra Züwerink und Kathrin Beltermann haben sich das Café Van Dooren vorgenommen, unter ihrer Führung soll es in neuem Glanz erstrahlen.

Im Gespräch vergangene Woche klingelt immer wieder das Handy, Handwerker wollen koordiniert werden – einige haben einen Schlüssel, können mit der Arbeit beginnen, andere müssen eingewiesen werden. „Es ist ja nicht so, als ob jedes Gewerk losgelöst vom anderen arbeiten könnte“, erklärt Züwerink. Für einzelne Handwerker einen Termin zu finden, sei ja schon schwierig genug. Aber dann auch noch mehrere zu koordinieren, das sei die wahre Herausforderung.

Jetzt, kurz vor der Eröffnung, sind die beiden ausgelassen, geradezu überschwänglich. „Das Ordnungsamt war am Montag da und hat die Abnahme vorgenommen“, sagt Züwerink. „Jetzt wissen wir, dass wir Samstag aufmachen können.“ Die Folien vor den Scheiben bleiben aber noch bis Samstagmorgen hängen. Wie es jetzt aussieht, das soll eine Überraschung bleiben. An dieser Stelle darf aber schon verraten werden: Der gewohnte Charme des Van Dooren mit seinem Schiller an der Wand und den Büchern im Regal bleibt weitestgehend erhalten. Eine alte Werkbank steht nun vor dem Fenster, „für den schnellen Kaffee“, erklärt Züwerink. Kulinarisch soll es ein täglich wechselndes Mittagsgericht geben.

Um nicht täglich neue Karten auszudrucken und damit viel Papier zu verwenden, werden die Gerichte auf zwei mit Kreidelack versehene Wände geschrieben. Zudem wird es, wenn nicht explizit anders gewünscht, gefiltertes und karbonisiertes Leitungswasser geben. Die neue Theke hat dafür extra einen eigenen Zapfhahn bekommen, zusätzlich zu dem für Bier, auch der ist neu. Die Zutaten für ihre Speisen wollen sie zudem möglichst regional beziehen, eine Kooperation mit einer lokalen Bäckerei gebe es schon.

Das Van Dooren zu übernehmen, das habe als fixe Idee schon 2018 begonnen, erzählt Züwerink. Damals seien die beiden auf dem Greta-Markt am Schillerplatz gewesen – auf der Suche nach einem Ort für ein paar leckere Getränke. Fehlanzeige damals und im Jahr darauf das gleiche Bild. „Wir kannten den Verpächter und sagten ihm, wenn das Van Dooren mal zur Disposition stehe, hätten wir Interesse“, erzählt Züwerink. Dass es dann so schnell geht, war da noch nicht abzusehen.

Um das Van Dooren fit zu machen für die Eröffnung, hatten Beltermann und Züwerink nur drei Monate Zeit. Ende Oktober konnten sie mit den Renovierungsarbeiten beginnen, die meiste Zeit arbeiteten beide noch in ihren alten Jobs, konnten also nur abends und am Wochenende selbst Hand anlegen. Erst seit Mitte Januar können sie sich wirklich in Vollzeit um ihre Vision kümmern.

Bis vor Kurzem war noch nicht klar, ob der angepeilte Termin auch wirklich klappt. Handwerker hatten bei der Installation des neuen Baraufbaus eine Stromleitung angebohrt. „Das hat uns um Stunden zurückgeworfen“, sagt Züwerink aufgebracht. Die Küche war eine weitere große Baustelle. „Das war ja eher eine bessere Haushaltsküche.“ Um ein regelmäßiges Speisenangebot umsetzen zu können, musste eine professionelle Gastro-Küche her. Doch die Geräte dafür passten nicht durch die schmale Tür. Also mussten der Rahmen und auch einige Fliesen für die Anlieferung ausgebaut werden.

Für die erste Zeit nach der Eröffnung wollen Beltermann und Züwerink offen für Anregungen und Kritik sein. „Den Februar nutzen wir zur Entwicklung am lebenden Objekt, Fehler gehören dazu“, sagen die beiden und hoffen auf offenes und ehrliches Feedback von ihren Gästen.

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