Mönchengladbach Indische Gäste referieren über Fair-Trade-Kleidung in Hochschule

Mönchengladbach · Im Rahmen der vom Verein TransFair organisierten bundesweiten Aktionswoche wurde über die Nachhaltigkeit der Textilindustrie diskutiert. Zu Gast waren Vertreter der indischen Firma Purecotz eco lifestyles, die dies zu ihrer Firmenphilosophie gemacht haben.

Die Studierenden der Hochschule Niederrhein folgten gespannt dem Vortrag zur Fair-Trade-Kleidung.

Die Studierenden der Hochschule Niederrhein folgten gespannt dem Vortrag zur Fair-Trade-Kleidung.

Foto: ilg

1135 Arbeiter mussten im April 2013 ihr Leben auf tragische Weise bei einem Fabrikeinsturz in Bangladesch lassen. Die Menschen arbeiteten unter schlechten Bedingungen. Auch für deutsche Geschäfte wurde dort produziert. Der Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik nahm dieses tragische Ereignis zum Anlass, um im Rahmen der vom Verein TransFair organisierten bundesweiten Aktionswoche über das Thema Nachhaltigkeit in der Textilbranche zu sprechen. Schon seit 2012 setzt sich der Fachbereich für Fair-Trade ein, und möchte diesen Gedanken an die Studierenden vermitteln. Auch die Stadt Mönchengladbach wurde bereits im März 2016 von TransFair Deutschland als "Fair Trade Town - Stadt des fairen Handels" zertifiziert.

Zehn Flugstunden trennen die indische Stadt Mumbai und Mönchengladbach. Amid Narke und Hasmukh Dodhi nahmen diese lange Reise auf sich, um bei der Aktionswoche über die Möglichkeiten einer öko-fairen Textilproduktion in der Hochschule Niederrhein zu sprechen. Narke ist Fabrikmanager der Firma Purecotz eco lifestyles mit Sitz in Mumbai, Dodhi ist ein langjähriger Mitarbeiter. Seit 2000 produziert das Unternehmen nachhaltige Textilien, die von guter Qualität sind und zu einem fairen Preis vertrieben werden. Ausschließlich Bio- und Fairtrade-Baumwolle werden bei Purecotz eco lifestyles verarbeitet. "Damit möchten wir zeigen, dass eine faire Produktion von Textilien möglich ist", sagt Narke. Zwei ihrer Kooperationspartner in Deutschland sind dm und Alana.

Den Studierenden bot sich auch ein Einblick in den Fabrikalltag des Unternehmens. Narke zeigte Bilder seiner Fabrik und der Handarbeit, die dort von zahlreichen Mitarbeiterin geleistet wird. Das Unternehmen lege besonders viel Wert auf die faire Bezahlung der Angestellten sowie auf gute Arbeitsbedingungen. Seit Dodhi bei Purecotz eco lifestyles arbeitet, habe sich sein Leben drastisch verändert: "Zu meiner vorherigen Arbeitsstelle bin ich immer mit dem Zug gefahren und musste dann noch vier Kilometer zu Fuß gehen", so der Familienvater. "Jetzt kann ich mir ein Auto leisten und ich habe eine gute Position in der Firma. Meinen Kindern kann ich es nun ermöglichen, eine gute schulische Ausbildung zu bekommen."

(sikr)
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