Remscheid Remscheid stärkt den fairen Handel

Remscheid · Die Seestadt auf dem Berge darf sich seit gestern offiziell "Fair Trade Town" nennen. Viele Menschen engagieren sich.

Vorbildlich: Das Röntgen-Gymnasium, das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und die Albert-Schweitzer-Realschule engagieren sich aktiv für den fairen Handel. Das ist ein wichtiger Baustein für das Zertifikat Fair Trade Town, das die Stadt gestern in einer kleiner Feierstunden überreicht bekam.

Vorbildlich: Das Röntgen-Gymnasium, das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und die Albert-Schweitzer-Realschule engagieren sich aktiv für den fairen Handel. Das ist ein wichtiger Baustein für das Zertifikat Fair Trade Town, das die Stadt gestern in einer kleiner Feierstunden überreicht bekam.

Foto: Michael Schütz

Die blauen Kapuzenpullis mit Schullogo, die die Schüler des Lenneper Röntgen-Gymnasiums gestern beim Besuch im Rathaus trugen, sehen nicht nur gut aus, sie passten auch bestens zum Thema. Sie sind aus fair gehandelter Bio-Baumwolle hergestellt.

Mit dem RöGy, dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und der Albert-Schweitzer-Realschule engagieren sich drei Remscheider Schulen aktiv für den fairen Handel. In der RöGy-Mensa gibt es Schokoriegel aus dem fairen Sortiment und auch der Orangensaft wird über den F(l)air-Weltladen bezogen. An beiden anderen Schulen wird faire Kost im Schülercafe verkauft. Da müssen die Verkäufer schon mal erklären, warum der Schokoriegel teurer ist als das Industrieprodukt.

Das Engagement der Schulen ist ein wichtiger Baustein für das Zertifikat Fair Trade Town, das die Stadt gestern in einer kleiner Feierstunden überreicht bekam. Dazu kommen derzeit 26 Partner im Einzelhandel (darunter auch große Ketten wie Lidl oder Rewe), 12 Gastronomiebetriebe sowie Vereine und Gemeinden. Die lebhaften Berichte der Schüler aus ihren Gruppen zeigten, wie sehr sie sich mit ihrem Thema identifizieren. Da strahlten auch die mit angereisten Schulleiter und Lehrer.

Meistzitierter Mann des Tages war Volker Beckmann von der Ökumenische Initiative Lüttringhausen. Er erinnerte an die zarten Anfänge vor 17 Jahren, als im Dritte Welt-Laden auf der Alleestraße erste fair gehandelte Produkte angeboten wurden. Auf den Weg zur Fair Trade Town machte sich Remscheid dann von Lüttringhausen aus, wo die Initiative den F(l)air-Weltladen betreibt. Politischen Rückhalt kam durch den Beschluss des Rates, sich den Zielen anzuschließen. Seitdem wird im Rathaus fair gehandelter Kaffee und Zucker gereicht - und auch reichlich konsumiert, wie Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz in seiner Begrüßungsrede versicherte. Es gebe aber noch "Luft nach oben". Unter dem Eindruck des Anschlags in Berlin vom Montagabend sprach Mast-Weisz mit "Kloß im Hals", fand gleichwohl die richtigen Worte. Es gehe darum, die Endlichkeit der Ressourcen des Planeten zu bedenken und nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen.

Grundsätzlich zielt die Kampagne darauf, den fairen Handel auf kommunaler Ebene zu fördern und ein Netzwerk "von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft" zu knüpfen, das "sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark macht". So steht es in den Statuten vom "Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt" in Köln, der das Siegel vergibt. Derzeit sind über 420 Städte dabei. Remscheid wird ab nun vom Netzwerk unterstützt. Das können Infomaterialien für Projekte an Schulen sein oder Anregungen für weitere Aktionen. Es gibt regelmäßige Treffen.

(RP)
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