Drei Kinder, drei Sportarten So managt eine Familie in Mönchengladbach den stressigen Alltag

Mönchengladbach · Henning, Nils und Daniel sind Drillinge und jeder von ihnen betreibt eine eigene Sportart - wäre es nicht einfacher für die Familie, wenn alle den gleichen Sport machen würden? Sie finden nicht.

 Drei Jungs, drei Sportarten: Daniel spielt Hockey, Hennig ist Leichtathlet und Nils ist im Handballteam. Für die Familie bedeutet das: viel Organisationsaufwand.

Drei Jungs, drei Sportarten: Daniel spielt Hockey, Hennig ist Leichtathlet und Nils ist im Handballteam. Für die Familie bedeutet das: viel Organisationsaufwand.

Foto: Angela Rietdorf

Wer Kinder hat, die eine Sportart ernsthaft betreiben, weiß, welche Herausforderung das an den Terminkalender stellt. Die Kinder müssen im Durchschnitt zwei Mal in der Woche zum Training und am Wochenende sind Wettkämpfe beziehungsweise Liga-Spiele angesagt. Das ist schon bei einem Kind anstrengend, bei zweien schwierig und bei drei Kindern eine echte organisatorische Herausforderung. Trotzdem freut sich Christiana Krings darüber, dass ihre drei Söhne drei verschiedene Sportarten betreiben. „Wir haben immer großen Wert darauf gelegt, dass jeder sein eigenes Ding macht“, sagt sie. Denn Henning, Nils und Daniel sind alle drei 13 Jahre alt – sie sind Drillinge.

Als einen Sechser im Lotto habe der Arzt die Geburt der Drillinge vor Jahren bezeichnet, erzählt Christiana Krings, denn es gab weder Mehrlingsgeburten in der Familie noch eine Hormonbehandlung, die eine Mehrlingsgeburt wahrscheinlicher machte. Der Familienalltag mit Drillingen war anstrengend, als die Kinder noch klein waren. Jetzt sind die Söhne größer. Es sei nicht einfacher, aber anders geworden, meint ihre Mutter lachend. Und es ist teuer, denn die Familie braucht drei Fahrräder auf einmal oder muss drei Klassenfahrten gleichzeitig bezahlen. Es gibt aber einen Vorteil, der das alles aufwiegt: „Sie haben sich nie gelangweilt“, sagt ihre Mutter.

Und auch die Söhne finden’s gut, dass sie zu dritt sind. „Es ist immer jemand zum Fußballspielen da“, sagt Henning. Aber sie spielen nicht nur Fußball, wenn gerade nichts anderes zu tun ist. Sie sind auch sonst sehr sportlich unterwegs. Alle drei haben schon in ihrer Kindergartenzeit mit dem Hockey begonnen, aber nur Daniel ist dabei geblieben. „Ich finde gut, dass Hockey ein Mannschaftssport ist“, sagt er, der inzwischen beim GHTC spielt. Auch Nils hat sich für einen Mannschaftssport entschieden, aber er ist zum Handball gewechselt. Der Zusammenhalt im Verein sei toll, findet er. Henning schließlich ist Leichtathlet. Er trainiert beim LAZ und seine Paradedisziplin sind die 800 Meter.

Alle drei müssen zwei bis drei Mal pro Woche zum Training zu unterschiedlichen Plätzen, Hallen oder Stadien gebracht werden. „Im Sommer fahren zwei mit dem Rad, aber jetzt im Winter bringen wir sie mit dem Auto zum Training“, sagt Christiana Krings. Ja, sie sei deshalb an jedem Abend unterwegs. Und dann kommt das Wochenende mit Handball- und Hockeyspielen sowie Leichtathletikwettkämpfen. Wenn drei Termine gleichzeitig stattfinden, reicht es nicht mehr, dass beide Eltern fahren. Dann müssen auch die Großeltern einspringen. „Ohne Familie ginge es dann nicht“, sagt die Mutter der drei Sportler.

Wäre es da nicht einfacher, wenn alle drei die gleiche Sportart betreiben würden? „Es ist gut, dass jeder von ihnen seinen eigenen Bereich hat“, ist Christiana Krings überzeugt. „Wir haben drei gleichaltrige Kinder, aber sie sind nicht gleich.“ Sie sehen sich ähnlich, aber niemals wurden sie gleich angezogen. Und sie besuchen jetzt auch unterschiedliche Klassen im Gymnasium Odenkirchen, nachdem sie während der Grundschulzeit noch in einer Klasse waren. Bei den Hausaufgaben haben sie den Vorteil, dass sie sich untereinander helfen können, denn jeder von ihnen hat ein anderes Fach, das er nicht so mag. Beim Lieblingsfach aber sind sie sich absolut einig – das ist Sport.

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