Mönchengladbach Botschafter der guten Laune
Mönchengladbach · Startschuss für die 282 freiwilligen Helfer der WM in Mönchengladbach: Am Samstag erhielten die Volunteers erst ihr Training für ihren Einsatz, dann die Ausrüstung. Das Wichtigste gab es aber anschließend bei der Kick-Off-Veranstaltung: Heiterkeit, die bis zum Finale ausreichen dürfte.
Karla Kick knuddelte erst Oberbürgermeister Norbert Bude, dann Borussias Sportdirektor Max Eberl. Das Maskottchen der Frauenfußball-WM ließ erst die Finger vom OB, als der seinen Dank an die Zuhörer beendet hatte: "282 Volunteers und mehr als 1000 Bewerbungen dafür — das ist ein Zeichen, dass die Menschen sich wahnsinnig auf die WM freuen und mithelfen wollen."
Moderator Frank Schiffers animierte das Publikum zu stehenden Ovationen für die Volunteer-Managerin Imke Deipenbrock. WM-Ok-Chefin Steffi Jones warf ein Küsschen per Videobotschaft ins schwülwarme Festzelt im Hockeypark. Ballkünstler, warme Worte vom Sponsor Commerzbank, und die Klamotten für die Volunteers — so sieht eine Kick-Off-Veranstaltung für die ehrenamtlichen Helfer der WM aus.
Erst die Schulung
Den ganzen Samstag gab es erst die Schulung für die 282 Jugendlichen, Erwachsenen, Rentner, Studenten und Berufstätige. Und danach die große Sause zur Einstimmung, sie sind jetzt die Mönchengladbacher Volunteers für die Frauenfußball-Weltmeisterschaft.
Das sind die ehrenamtlichen Helfer am Spielort Mönchengladbach, die den reibungslosen Ablauf erst ermöglichen und dafür sorgen, dass der brasilianische Fan seinen Platz genauso findet wie der Lkw, der die Speisen für die VIPs anliefert. Aber ein bisschen sind sie auch Botschafter der guten Laune, die Speerspitze der guten Gastgeber, die neuen Freunde der Gäste aus aller Welt, die nichts anderes wollen als ein Fest zu feiern.
Es war eine gezuckerte Kick-Off-Veranstaltung, die jedem der freiwilligen Helfer einen süßen Handkuss zuwarf. Und den erwiderten die Volunteers bereitwillig. Mit guter Laune, jeder Menge Stimmung. Viele trugen T-Shirts von ihren früheren Volunteer-Einsätzen. "Wir sind leicht zu begeistern, und das wird sich noch steigern", ist Horst Cousin überzeugt.
Er muss es wissen: Der 69-Jährige aus Kaarst ist zum zehnten Mal als freiwilliger Helfer bei einer Großveranstaltung im Einsatz. Er war es beim Confederations-Cup 2005, bei der WM 2006, bei der EM 2008 in Österreich, zwei Mal bei der Eishockey-WM, bei der Leichtathletik-WM, beim Eiskunstlauf und sogar beim Eurovision Song Contest. "Das ist ein ganz spezielles Leben. Da habe ich viel mehr von als von Urlaub in der Sonne", sagt Cousin, der nun für die Akkreditierungen rund um den Borussia-Park zuständig ist. "Alle sind bereit, viel zu geben und zum Gelingen beizutragen."
Und Andreas Rolfes (43) aus Münster erklärte: "Ich habe so oft Gastfreundschaft genossen, jetzt gebe etwas zurück." Er trug ein Shirt der WM 2006. "Die Frauen-WM sollte aber nicht verglichen werden mit der Männer-WM 2006", sagte OB Bude. "Wir werden unser eigenes Märchen schreiben."
Die Mönchengladbacher Volunteers sind heiß, ihr erstes Kapitel zu schreiben.
