Mettmann Vielseitig – der Aktionstag der Wirtschaft

Mettmann · Am morgigen Freitag findet er bereits zum vierten Mal statt. 26 Unternehmen aus Mettmann engagieren sich ehrenamtlich für soziale Projekte bei Initiativen und Wohlfahrtsorganisationen, für die sonst kein Geld da ist.

 Viele Projekte werden auch in diesem Jahr in sozialen Einrichtungen realisiert, unter anderem werden Rezepte aus aller Welt von Geflüchteten und Erkrather Bürgern gesammelt und gekocht - hier Wido Weyer, Wolfgang Soldin und Lutz Leßmann (v.l.).

Viele Projekte werden auch in diesem Jahr in sozialen Einrichtungen realisiert, unter anderem werden Rezepte aus aller Welt von Geflüchteten und Erkrather Bürgern gesammelt und gekocht - hier Wido Weyer, Wolfgang Soldin und Lutz Leßmann (v.l.).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Die Idee hinter dem Aktionstag der Wirtschaft ist so einfach wie genial“, schwärmt Wolfgang Robrahn, der stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft Verein zu Mettmann (GVM), dem über 150-jährigen Netzwerk der Wirtschaft in Mettmann. „Unternehmen der lokalen Wirtschaft stellen am Freitag, dem 21. September, für einen Tag mindestens einen Mitarbeiter frei und teilweise auch Material zur Verfügung. Es werden konkrete Projekte für und mit einer gemeinnützigen Einrichtung realisiert.“ Die GVM hat den Aktionstag initiiert und organisiert und wird dabei von der städtischen Wirtschaftsförderung, Mettmann Impulse und der FHDW unterstützt.

Zum Beispiel wird ein Bouleplatz am Stadtwaldhaus angelegt. Der Montessori-Kindergarten wird gleich dreifach beglückt: Er bekommt eine „Autobahn“ für Roller und Fahrräder in den Garten gebaut, dazu noch eine Terrassenüberdachung und einen neuen Flyer. Das Mehrgenerationenhaus erhält eine Wohlfühloase für Jung und Alt, bestehend aus Palettenmöbeln für draußen, angefertigt von Garten- und Landschaftsbau Wolf und Jäger, unterstützt von Kollegschülern. Das Seniorenheim St. Elisabeth bekommt Besuch von einem mobilen Streichelzoo und wird ausnahmsweise einmal ungesund, aber lecker verköstigt: Es gibt Pommes und Currywurst. Außerdem bietet „Urtour“ Betreuten Menschen des SKFM eine Wanderung durchs Neandertal an.

 Am oder um den Projekttag herum werden von 8.30 bis 17 Uhr an diversen Orten im Mettmanner Stadtgebiet 26 Unternehmen mit 32 Vereinbarungen (manches Unternehmen in mehr als einem) 23 von 39 vorgestellten Projekten der Projektmesse ehrenamtlich umsetzen. Zusammen mit gemeinnützigen und sozialen Vereinen und Einrichtungen, von der Kita, über die Schulen, bis zum Seniorenheim, den Interessengruppen wie Spielplatzpaten, Jugendrat, Awo, Diakonie, Caritas, Hephata, etc. lassen circa 400 Mettmanner eine starke Gemeinschaft entstehen, indem sie sich für das Motto „starke Gemeinschaft Mettmann“ ehrenamtlich engagieren. „Es werden Projekte umgesetzt, für die es ansonsten kein Geld gibt“, erklärt Robrahn. Die GVM geht davon aus, dass die sozialen, gemeinnützigen Einrichtungen und die lokale Wirtschaft gemeinsam einen Projektwert von mehr als 100.000 Euro ehrenamtlich erarbeiten werden. Das wären dann 650.000 Euro in vier Jahren mit dem Aktionstag der Wirtschaft. Am Abend findet für alle Projektbeteiligten ein After-Work-Treff im Foyer der Neandertalhalle statt.

Er beginnt um 18 Uhr mit der Begrüßung durch den Vorsitzenden der GVM und die Schirmherren von IHK und Kreishandwerkerschaft Mettmann. Danach werden die Ergebnisse des Tages präsentiert und schließlich die Urkunden an die Teilnehmer verteilt. „Alle Teilnehmer können während des Tages mit Hilfe einer Handy-App Fotos von ihrer Arbeit hochladen, so dass wir abends alles schön präsentieren können“, sagt Robrahn.

Verköstigt werden die Teilnehmer mit Fingerfood, gesponsert von „Eismann“ und Getränken, die Neandertal-Catering ausgibt. Für die musikalische Unterhaltung sorgt Trumpet DJ Norbert Könner. Es wird Zeit für Gespräche und Netzwerken geben, aber dabei soll es nicht bleiben: „Wenn wir den Tag aufarbeiten, wollen wir uns auch ein paar kritische Fragen stellen. Dieses Jahr sind nämlich weniger Projekte realisiert worden, als in den drei vorangegangen. Da muss man sich fragen, woran das liegt“, sagt Wolfgang Robrahn.

Da macht ihn der Blick nach Erkrath fast schon neidisch: „Die haben das schon zum sechsten Mal gemacht und es läuft immer noch gut.“

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