Mettmann Wirtschaft peilt neue Hilfsprojekte an

Mettmann · Betriebe und Handwerker unterstützen Vereine und Kitas: Die Resonanz auf dieses karitative Projekt in Mettmann sinkt.

 Am Stand der Caritas Freiwilligenzentrale verdeutlichte Ursula Dierkes mit einem Fernrohr das Motto "den Horizont erweitern".

Am Stand der Caritas Freiwilligenzentrale verdeutlichte Ursula Dierkes mit einem Fernrohr das Motto "den Horizont erweitern".

Foto: Stephan Köhlen

Jennifer Biedron, Lisa Hoffmann und Stefanie Böhm waren schon kurz nach der Eröffnung der Projektmesse in der Neandertalhalle mehr als zufrieden. Für das Mehrgenerationenhaus (MGH) hatten die drei Mitarbeiterinnen ruckzuck Partner aus der Wirtschaft gefunden, die ihnen helfen wollen, Möbel aus Europaletten für den städtischen Treff zu bauen.

Zum vierten Mal in Folge hatte Wolfgang Robrahn, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft Verein zu Mettmann (GVM), zur Projektmesse eingeladen, die für den "Aktionstag der Wirtschaft" die nötigen Kontakte schaffen soll. Gemeinnützige Einrichtungen, Verbände, Kitas und Schulen stellten auf dieser Messe Vertretern von Wirtschaft und Handwerk ihre Projekte vor. Ziel ist es, eine finanzielle Unterstützung, aber vor allem helfende Hände zu finden.

Mehr als 40 Projekte warben so um Paten, die bei ihrer Verwirklichung helfen sollen. Die Resonanz hat damit im Vergleich zu den Vorjahren um gut ein Drittel abgenommen, berichtet Robrahn. Mit einem gewissen Bedauern verweist er auf Erkrath, wo das Teilnahmeinteresse ungebrochen sei. Der dort sehr aktive Wirtschaftskreis organisiere eine ähnliche Veranstaltung schon zum sechsten Mal "und hat eine tolle Beteiligung", weiß Robrahn. Dass in Mettmann das Interesse schwindet, sei Anlass genug, über eine Pause nachzudenken. "Ob wir die Aktion im kommenden Jahr fortsetzen, müssen wir mal analysieren. Vielleicht herrscht da eine gewisse Müdigkeit."

Robrahn bedauerte es besonders, dass sich diesmal mit der Schreinerei Prangenberg nur ein Mettmanner Handwerksbetrieb am Aktionstag beteilige. "Ich hoffe, dass noch einige nachziehen werden. Gerade das Handwerk ist für die Umsetzung der Projekte nachgefragt." Das bestätigt Dagmar Maier, Erzieherin der Kita an der Händelstraße in Mettmann Süd: "Wir wollen für unsere Kinder eine Matschküche bauen. Da können die Kleinen draußen im Matsch spielen und zusätzlich kochen. Es wäre schön, wenn wir für den Bau der entsprechenden Vorrichtungen eine Schreinerei als Partner finden." Schon zum vierteln Mal nehme ihre Kita am Aktionstag der Wirtschaft teil. "Das hat sich sehr positiv auf die Ausstattung unseres Kindergartens ausgewirkt." Am Stand des Seniorentreffs "Jute Stuw" erkundigte sich währenddessen Thomas Döring, Filialdirektor der Kreissparkasse, bei Mabel Stickley, welche Hilfe die Einrichtung der Alzheimer-Gesellschaft benötigt. Und schnell fällte er die Entscheidung: "Wir werden die Malaktion der ,Jute Stuw' für Besucher unterstützen."

Erstmals war auch die Freiwilligen-Zentrale der Caritas mit einem Stand bei der Projektmesse vertreten. "Wir suchen für eine Fotoausstellung einen Fotografen oder ein professionelles Fotostudio. Die Ausstellung soll die Arbeit der Freiwilligen-Zentrale dokumentieren", sagte Britta Franke vom Leitungs-Team. Wie dieses, so blieb am Ende knapp ein Dutzend Projekte ohne Unterstützer. Robrahn will sich nun persönlich einsetzen, dass auch diese noch einen Paten finden: "Für mich beginnt jetzt die Arbeit, um bei Handwerkern und Firmen nachzufassen."

(RP)
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