Handball Unitas Haan stellt sich auf eine Herkulesaufgabe ein

Die Oberliga-Handballer sehen sich als Außenseiter – und wollen dennoch den Tabellenzweiten Mönchengladbach ärgern.

 Nick Blau (am Ball) kann wieder ins Geschehen eingreifen.

Nick Blau (am Ball) kann wieder ins Geschehen eingreifen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

DJK Unitas HaanBorussia Mönchengladbach. Allmählich lichtet sich das Lazarett der Unitas-Handballer. Auch Nick Blau (Finger ausgekugelt) steht wieder im Kader. „Mit einem Tape bekommen wir das hin“, zeigt sich Kai Müller zuversichtlich, dass der Rückraum-Akteur auch zum Einsatz kommt. Gleichwohl sieht der Haaner Trainer die personelle Lage gelassen. „Eine volle Kapelle hatten wir noch nie“, stellt er im Rückblick fest. Dennoch ist Müller froh über die gut gefüllte Bank, denn sein Team steht an diesem Samstag (19.30 Uhr, Halle an der Adlerstraße) vor einer Herkulesaufgabe. „So eine Aufgabe kann man nicht nur mit sechs oder sieben Spielern bewerkstelligen, tabellarisch sind die Mönchengladbacher Favorit“, stellt er vor dem Duell gegen den Oberliga-Zweiten fest – um dann im nächsten Moment hinzuzufügen: „Die Tabelle muss nicht alles aussagen.“ Oder anders ausgedrückt: Die Unitas-Handballer sind nicht gewillt, die Zähler abzugeben.

Die Ambitionen nährt der überaus klare 30:21-Erfolg zum Meisterschaftsauftakt Mitte September, als die Haaner einer durchwachsenen Saisonvorbereitung trotzten und über 60 Minuten die Konzentration hoch hielten. Es war die erste von drei Niederlagen, die sich die Borussia in der Hinrunde leistete. Deshalb betont Trainer Müller: „Auf uns kommt eine schwierige Partie zu. Die Mönchengladbacher haben sich immer mehr gesteigert und inzwischen in der oberen Region etabliert. Und sie sind berechtigt auf dem zweiten Platz, das ist eine eingespielte Truppe.“ Ausgerechnet zum Abschluss der Hinrunde zog die Borussia allerdings in Oppum den Kürzeren. „Das ist typisch für den TVO, der immer mal wieder eine Mannschaft auf dem falschen Fuß erwischt“, mag Müller den Dämpfer aber nicht überbewerten. Doch er warnt sein Team: „Die Borussen werden hochmotiviert in Haan antreten. Wir wollen dagegen halten – mal schauen, wer am Ende gewinnt.“ Immerhin verlief das Training der Unitas in dieser Woche störungsfrei – vielleicht ein positives Vorzeichen?

Für Tobias Elis ist die Partie in Haan in jedem Fall eine besondere, denn für den Trainer der Borussia ist am Saisonende Schluss. Der 38-Jährige zieht sich aus privaten Gründen zurück, will mehr Zeit für seine Frau und seine beiden Kinder haben. Die Nachfolge ist bereits geregelt: Neuer Chefcoach wird ab dem Sommer Ronny Rogawska. Der 50-jährige Däne arbeitete zuletzt als Jugendkoordinator beim TV Korschenbroich.

Seine letzte Spielzeit in Diensten der Borussia will Tobias Elis erfolgreich abschließen. Mit Blick auf das im September verkündete Ziel – „besser abschneiden als in der vorigen Saison“ – sind die Mönchengladbacher auf Kurs. Denn die Oberliga-Runde 2018/19 beendeten sie auf dem sechsten Platz, jetzt behaupten sie Rang zwei. Wesentlich besser lief es in der vergangenen Spielzeit übrigens für die Unitas, die am Ende nur einen Punkt weniger als Spitzenreiter HG Remscheid auf dem Konto hatte und damit knapp den Sprung in die Nordrheinliga verpasste. Aktuell befinden sich die Haaner im Niemandsland der Tabelle – mit neun Punkten Rückstand zu Tabellenführer HC Wölfe Nordrhein und ebenfalls neun Zählern Vorsprung auf den TSV Aufderhöhe, der momentan Vorletzter ist und damit auf einem Abstiegsplatz steht.

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