Handball Unitas braucht ein Erfolgserlebnis

Haan · Von einem Durchhänger seiner Mannschaft mag Kai Müller nicht sprechen. Gleichwohl hofft der Haaner Trainer in der Partie beim LTV Wuppertal auf eine Trendwende, um als Oberliga-Spitzenreiter in die Karnevalspause zu gehen.

 Der Einsatz des angeschlagenen Christian Mohaupt (beim Wurf) ist fraglich.

Der Einsatz des angeschlagenen Christian Mohaupt (beim Wurf) ist fraglich.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Titelrennen in der Oberliga bleibt spannend. Weil die Handballer der DJK Unitas Haan im Derby gegen den TV Angermund eine empfindliche Niederlage kassierten und damit zum ersten Mal in dieser Saison in einem Heimspiel beide Punkte abgaben, verpassten sie die gute Gelegenheit, die Patzer der Verfolger HG Remscheid und LTV Wuppertal auszunutzen und sich an der Tabellenspitze weiter abzusetzen. Dabei ließen sie schon eine Woche zuvor mit dem Remis bei der HSG Neuss/Düsseldorf II Federn. Von Frust kann bei Kai Müller jedoch keine Rede sein – das stellt der Unitas-Trainer mit Nachdruck fest. „Grundsätzlich ist es unmöglich, ohne Durchhänger durch die Saison zu kommen“, betont er. Und nennt als Beispiel den kommenden Gegner LTV Wuppertal – der habe sich seine Negativserie in der Anfangszeit der Saison genommen, zuletzt aber gute Ergebnisse eingefahren. Bis auf den vergangenen Samstag, als die Mannschaft von Dennis Werkmeister eine überraschende 20:27-Abfuhr bei der SG Langenfeld II kassierte.

„Man muss durch solche Phasen unbeschadet kommen und sie dürfen nicht allzu lange andauern“, erklärt Müller. Das gilt erst recht für Mannschaften, die den Aufstieg in die Nordrheinliga realisieren wollen. Und deshalb richtet der Unitas-Trainer in diesen Tagen den Fokus lieber auf das eigene Team. Denn im Duell gegen den TV Angermund waren zu viele Nebenschauplätze mit im Spiel. „Das darf uns nicht wieder passieren – wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren“, nimmt der Haaner Coach sein Team in die Pflicht. Zumal die personelle Lage weiter angespannt ist, denn zu den vielen Ausfällen der Vorwoche gesellt sich womöglich noch Christian Mohaupt, der im Derby mit dem Fuß umknickte und derzeit ein dickes Sprunggelenk hat. Ein weiterer erfahrener Akteur, der vielleicht im Teamgefüge fehlt.

Im Hinspiel demonstrierten die Haaner Anfang Oktober ihre ganze Klasse, fegten den LTV Wuppertal mit 31:21 aus der Halle an der Adlerstraße. Das dürfte bei den Gastgebern für zusätzliche Motivation sorgen, Wiedergutmachung zu leisten. Zumal auch Müller die spielerische Qualität der Wuppertaler Mannschaft nicht in Frage stellt. Zudem können die Hausherren „frei von der Leber“ spielen. Denn LTV-Trainer Dennis Werkmeister kündigte bereits seinen Abschied am Saisonende an, und auch einige Spieler wollen den Verein verlassen. Das vor der Saison formulierte Thema Aufstieg scheint da im LTV-Lager nicht mehr ganz so wichtig zu sein.

Ungeachtet des Kontrahenten hat Kai Müller klare Vorstellungen, wie sein Team die Partie angehen soll. „Absoluter Siegeswille, Einsatzbereitschaft und Kampf – all das müssen wir auf die Platte bringen.“ Eine Woche vor Karneval wollen die Haaner sich mit aller Macht gegen einen weiteren Punktverlust stemmen. „Manchmal sind es Kleinigkeiten, die so etwas ausmachen, deshalb müssen wir noch einmal eine Schippe drauflegen“, fordert der Unitas-Coach. Die Deckung stabil halten, im Angriff die Fehler minimieren und die richtigen Entscheidungen treffen – auf den ersten Blick scheint Handball doch ganz einfach.

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