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Mettmann/Erkrath/Wülfrath Gartencenter bauen Privatgärten wieder auf

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · Die Sturmfolgen dauern an: Unternehmen berichten von Anrufen im Fünf-Sekunden-Takt, Mitarbeiter mussten aus dem Urlaub kommen.

Guido Großmann von der Wülfrather Feuerwehr schätzt, dass es noch mindestens zwei bis drei Wochen dauert, bis alle Sturmschäden beseitigt sind. Die Kommunen sagen, es dauere noch ein halbes Jahr. Sie haben die Hauptarbeit, denn die meisten Bäume im Kreis sind städtische. Doch wie sieht es in den privaten Gärten aus? Beschert der Orkan "Ela" den Gartencentern eine Flut von Zusatzeinnahmen?

In Schley's Blumenparadies in Mettmann ist der große Sturm schon wieder vorbei. Die meisten Kunden kamen schon am Dienstag und Mittwoch nach dem Unwetter, um Ersatz für Balkonkästen und platt gedrückte Blumen zu kaufen. "Wir haben gerade Rosenausstellung", sagt Marcella Seuthe vom Blumenparadies. "Die ist bei uns jedes Jahr zwischen Ende Mai und Ende Juni". Dementsprechend hat sie für die Kunden viele Rosenstöcke erneuert, aber auch Fuchsien und Margeriten seien gut gegangen. Teilweise seien umgekippte Bäume auf Hecken gefallen, die dann auch wieder geschlossen werden mussten. "Für Hecken eignen sich insbesondere Kirschlorbeer, Portugiesischer Lorbeer oder Glanzmisteln", empfiehlt Seuthe.

Insgesamt seien in Mettmanner Gärten aber nur kleinere Schäden entstanden. Vor den nächsten Sturm rät sie, vorher Balkonkästen abzuhängen. "Birken sind sehr robust bei Sturm, auch Lärchen haben weiches Holz. Für große Gärten eignet sich auch Bambus."

Beim Baumspezialisten Kleine-Boymann in Erkrath ist die Schlagzahl höher. Deutlich gestresst berichtet Franz-Josef Kleine-Boymann, dass er mit der Arbeit kaum hinterherkomme. Zu viele umgestürzte Bäume seien zu beseitigen. "Der Sturm war heftig, Kyrill war geschmeichelt dagegen." Eine Woche lang seien im Fünf-Sekunden-Takt Anrufe eingegangen, man habe schon die Hilfe von Fremdfirmen aus Süddeutschland in Anspruch nehmen müssen. "Die Kunden sind sehr sensibel, rufen auch an, wenn es nicht nötig ist. Kunden, die Angst haben, weil ein kleiner Ast abbrechen könnte". Zeitweise habe man das Telefon abschalten müssen. Zehn Mitarbeiten seien aus dem Urlaub zurückgeholt worden. "Da waren so schöne, kapitale Bäume darunter, die umgekippt sind, das muss nicht sein", klagt Kleine-Boymann. Immerhin hat es wenig geregnet. "Wenn es so viel Niederschlag gegeben hätte wie bei anderen Unwettern, wären dreimal so viele Bäume umgekippt."

Entspannter ist die Lage bei der Baumschule Von den Eicken in Wülfrath. "Wir hatten vorher auch schon gut zu tun, durch den Sturm ist es etwa ein Drittel mehr geworden", erzählt Elke Rochel. Das seien meist kurzfristige Aufträge, die schnell erledigt seien. Auf fünf Hektar Fläche bauen Von den Eicken hauptsächlich Weihnachtsbäume an. Da sie aber auch Garten- und Landschaftsbauer sind, haben sie weniger mit umgestürzten Bäumen als mit umgekippten Zäunen zu tun. "Wir beseitigen die kaputten Dinge und erstellen Angebote für Versicherungen", so Rochel.

Die meisten Kunden würden nur ersetzen, was die Versicherung auch bezahlt. "Es gibt so viele Fabrikate und Qualitäten von Sichtschutzwänden, die sollte sich der Kunde im Fachhandel aussuchen. Wir bestellen sie dann und stellen sie auf." Bäume hätten sich nach dem Sturm keine verkauft, auch weil jetzt nicht die Saison dafür sei. "Bäume pflanzt man am besten im Herbst, wenn das Laub runter ist" so Rochel. Eine Kundin hätte jedoch einen großen Walnussbaum ersetzen wollen. "Sie war todtraurig, aber Walnussbäume haben wir leider nicht vorrätig."

(tpp)
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