Andreas Seidler Und Axel Effert Sekundarschule könnte in Museumsräume

Mettmann · Der Partei- und der Fraktionschef sehen sich als treibende Kraft für Wülfraths Entwicklung in den nächsten Jahren.

Sie sind Mehrheitsfraktion im neuen Rat mit 13 Sitzen. Trotzdem sollen auch künftig wechselnde Mehrheiten gelten.

Effert Ja, das wird grundsätzlich auch in Zukunft so sein. Generell möchten wir drei, CDU, WG und FDP, die die Bürgermeisterin Claudia Panke unterstützt haben, jetzt aber auch Politik zusammen gestalten.

Die WG ist kaum berechenbar und die FDP hat nur noch einen Sitz mit Hans-Peter Altmann.

Effert Ja, die WG war kein verlässlicher Partner. Sie hatte sich in der Vergangenheit oft bei wichtigen Punkten eine "Jeder kann machen, was er will"-Haltung bewahrt. Das geht natürlich dauerhaft nicht. Die FDP hat jetzt keinen Fraktionsstatus mehr. Deshalb werden wir ihnen in 6 von 7 Ausschüssen jeweils einen Sitz abgeben.

Retten Sie jetzt aus Mitleid die FDP?

Seidler Nein. Wir wollen aber ihre Stimme in dem Dreierbündnis auch in den Ausschüssen zur Geltung kommen lassen.

Trotzdem gibt es keine Koalition?

Seidler Nein. Wir haben auch gute Gespräche mit der SPD und den Grünen gehabt und werden gegebenenfalls auch mit ihnen zusammen eine Mehrheit suchen.

Hat Bürgermeisterin Claudia Panke jetzt mehr Möglichkeiten, ihre Politik durchzusetzen und muss weniger Rücksicht auf die WG nehmen?

Seidler Wir haben Claudia Panke versprochen: Für unsere gemeinsamen Ideen werden wir ihr die Mehrheit beschaffen. Egal mit wem.

Warum sitzen so wenig Frauen im Rat? Bei Ihnen wie bei den anderen Parteien?

Effert und Seidler (Achselzucken) Das wissen wir auch nicht. Seidler Immerhin haben wir einige Frauen als sachkundige Bürger. Aber es stimmt: Als ich vor zehn Jahren Parteichef wurde, waren im Parteivorstand nur drei Männer und sechs, sieben Frauen.

Ist Wülfraths Haushaltsausgleich auch künftig zu sichern?

Seidler Ja, das ist möglich. Aber nur, wenn es keinen Gewerbesteuereinbruch gibt. Effert Wir müssen in Zukunft aber auch noch einmal an die Personalkosten der Verwaltung. Der Stellenplan ist üppig, aber der Zuschnitt stimmt oft nicht. Es muss geschaut werde, wer wo wie arbeitet, ob das seinen Fähigkeiten entspricht und ob es Sinn macht. So wären noch Kostensenkungen möglich.

Die Stadt bildet aus.

Effert Ja, und das muss sie künftig auch weiter. Aber das muss auch Inhalt des Stellenplans sein.

Es gibt Stimmen, die kritisieren, dass zu wenig getan wird, gute Mitarbeiter langfristig mit Perspektive zu halten.

Seidler Da macht die Stadt viel und hat alles getan, bestimmte Leute in der verwaltung zu halten.

Was wird aus der Idee, der Wohnungsgenossenschaft GWG und den Stadtwerken eine einheitliche Führungsstruktur zu geben?

Effert Fachleute, die uns beraten haben, sagten, es funktioniere nur, wenn die jeweiligen Chefs ihr Unternehmen kennen und dann kooperieren. Mit neuen Chefs gehe das nicht. Und bekanntlich wird Herr Pulido die GWG im Herbst verlassen. Dafür sucht man jetzt einen Nachfolger.

Die Idee ist also gestorben?

Seidler Kurzfristig ja, langfristig muss man sehen.

Wie weit ist die Idee eines Bildungszentrums in der Hauptschule an der Schulstraße?

Seidler Die Einrichtung der Kita und der Umzug der VHS dahin ist klar. Wir plädieren für den Umzug der Medienwelt, doch das ist im Rat nicht mehrheitsfähig. Effert Ein Magnet, der Kundenfrequenz in die Innenstadt holen würde, täte Wülfrath gut.

Ein Bildungszentrum als Pendant zum neu geplanten Kulturzentrum am Zeittunnel?

Effert Wir brauchen die Konzentration mit einem Standort dort. Dort der zeittunnel, Konzerte mit der WüRG, dazu die Ansiedlung des Niederbergischen Museums mit dem tollen Angebot der Niederbergischen Kaffeetafel.

Das hieße, dass das Museum die Räume an der Bergstraße verlassen müsste.

Effert Ja. Die Immobilie ist zu groß für das Museum. Wenn die erfolgreiche Sekundarschule erweitert werden müsste, käme ohnehin nur dort eine räumliche Erweiterung in Frage. Die Sekundarschule könnte dann dort Räume nutzen. Das Museum wiederum bekäme angemessene Räume am Zeittunnel.

UWE REIMANN FÜHRTE DAS INTERVIEW.

(RP)
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