Meerbusch Kreis-SPD: Andreas Behncke soll Landrat werden

Bis zur Wahl im Herbst 2020 soll es vor allem um das Thema (soziales) Wohnen gehen.

 Rainer Thiel und Daniel Rinkert haben jetzt den SPD-Landratskandidaten Andreas Behncke (v.l.) vorgestellt.

Rainer Thiel und Daniel Rinkert haben jetzt den SPD-Landratskandidaten Andreas Behncke (v.l.) vorgestellt.

Foto: Georg Salzburg(salz)

(cw-,tak) Bereits knapp 22 Monate vor der Kommunalwahl im Herbst 2020 hat sich die SPD im Rhein-Kreis Neuss festgelegt: Sie schickt den Dormagener Andreas Behncke ins Rennen um das Landrats-Amt. SPD-Kreisvorsitzender Daniel Rinkert stellte jetzt den SPD-Landratskandidaten gemeinsam mit Rainer Thiel, dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Kreistag, vor. Nach einstimmigem Beschluss der Findungskommission hatte am Mittwochabend auch der SPD-Kreisvorstand den 38 Jahre alten Verwaltungsjuristen, der bei der Polizei in Düsseldorf arbeitet, ohne Gegenstimme gewählt. „Nun können wir den Wählern unseren Kandidaten und unsere Botschaften gezielt näherbringen“, sagte Rinkert. „Nach 70 Jahren ist Zeit für einen Wechsel im Kreis, wo der Landrat eher etwas verhindert, statt ermöglicht“, sagte Thiel.

Die Meerbuscher SPD-Chefin Nicole Niederdellmann-Siemes glaubt, dass Andreas Behncke „genau der Richtige“ für das Amt ist. „Andreas Behncke ist ein junger Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht, er ist Familienvater und weiß, wo bei den Menschen im Kreis der Schuh drückt“, sagt sie. Er habe viel politische Erfahrung gesammelt, bringe aber auch sein Wissen als Verwaltungsrechtler mit. Er packe Themen und finde Lösungen, die er dann auch umsetze. „Das ist das, was wir im Kreis benötigen.“ In Meerbusch habe man häufig das Gefühl, dass die Stadt nicht im Mittelpunkt der Entscheidungen auf Kreisebene stehe. Dabei habe der Kreis wichtige Aufgaben, um für die Menschen im Kreisgebiet zu sorgen. „Das haben wir auch im Haushalt gesehen: Der Kreis gibt lieber Geld für Krankenhäuser aus, als es an die Kommunen zurückzugeben, denen der Betrag eigentlich zusteht“; so Niederdellmann-Siemes. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hatte Mitte 2018 entschieden, eine Rückzahlung des LVR nicht an die Kreiskommunen weiterzugeben. „Es wird Zeit, dass der Kreis wieder ein verlässlicher Partner wird“, sagte Nicole Niederdellmann-Siemes.

Die frühzeitige Kandidaten-Vorstellung von Andreas Behncke geht einher mit dem Start einer langfristig angelegten Kampagne, mit der Behncke und die SPD die Wohnungsnot im Rhein-Kreis Neuss bekämpfen möchten.

Um die bis 2030 im Rhein-Kreis Neuss fehlenden 5000 günstigen Wohnungen zu ermöglichen, wollen die Sozialdemokraten 240 Millionen Euro investieren, die den Kommunen zugutekommen, die damit die Wohnungen bauen (lassen) sollen. „Das stärkt die Kommunen – und wenn es den Kommunen gut geht, geht es auch dem Kreis gut“, so Behncke. Mit den Ortsvereinen und Stadtverbänden der SPD hat Behncke das Konzept entwickelt, um „bezahlbaren Wohnraum für alle zu ermöglichen: für Ältere ebenso wie für Familien, Wohngemeinschaften, Alleinstehende und Alleinerziehende“. Ein Thema, das auch der Meerbuscher SPD wichtig ist: „Es ist uns gelungen, in Meerbusch verstärkt bezahlbaren Wohnraum zu etablieren, aber es gibt bei weitem noch nicht genug“, so Niederdellmann-Siemes.

Das Geld soll laut SPD aus Fördertöpfen kommen, zudem soll der Kreishaushalt kreativ angegangen und auch die Rücklagen von Kreisgesellschaften zumindest temporär angezapft werden. Zudem wäre auch eine Kreditaufnahme möglich. „Ich bin optimistisch, dass sich das rechnet, auch ohne die Kreisumlage anzuheben“, sagte Behncke, der die enge Zusammenarbeit mit allen acht Kreiskommunen betonte.

(cw-, tak)
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