Meerbusch Klinik startet 17-Millionen-Bau

Meerbusch · Die St. Mauritius Therapieklinik in Osterath will bis Sommer 2014 knapp 17 Millionen Euro in einen Klinikanbau investieren. Bereits in der nächsten Woche könnten die Bagger für die neue Neuropädiatrie anrollen.

Die St. Mauritius Therapieklinik in Osterath will sich in naher Zukunft deutlich vergrößern: Auf einem 2000 Quadratmeter großen Grundstück auf dem Klinikgelände an der Strümper Straße soll bis spätestens Sommer 2014 ein dreigeschossiger Anbau entstehen. In dem 16,5 Millionen Euro teuren Neubau wird die Neuropädiatrie untergebracht. Sie befasst sich mit Nervenkrankheiten von Kindern, ist einer von insgesamt vier Schwerpunkten der Therapieklinik.

Grund für den geplanten Neubau ist die dramatisch angestiegene Auslastung der bisherigen Neuropädiatrie. "Bis einschließlich Juni 2011 lag die Durchschnittsbelegung in der Klinik für Neuropädiatrie bei 102,5 Prozent, den eingeschränkten Räumlichkeiten zum Trotz", erklärt Martin Schicht, Sprecher des Klinikbetreibers Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf gGmbH. "Bislang müssen die kleinen Patienten von den Stationen in über das Gebäude verteilte Therapieräume gebracht werden. Auf den Stationen sind nicht genügend Stellflächen für zum Beispiel Gehhilfen und Rückzugsmöglichkeiten für Eltern vorhanden."

Arabische und russische Patienten

Denn auch das hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert: Immer häufiger wollen die Eltern während des Klinikaufenthalts bei ihren Kindern sein. Darauf aber sind die derzeit vorhandenen 13 Doppel- und 14 Einzelzimmer nicht ausgelegt. Oft reisen die Patienten und ihre Eltern von weit her an. "Wir haben einen starken Zustrom über das ganze Jahr hinweg", sagt Schicht. "Eltern mit Reha-bedürftigen Kindern kommen mittlerweile auch aus dem arabischen Raum und aus Russland in die Neuropädiatrie zu Chefärztin Kristina Müller." Dabei handelt es sich überwiegend um zahlungskräftige Privatpatienten. Oft campierten ihre Angehörigen auf Notbetten zwischen den jungen Patienten

In diesen Tagen will der Klinikbetreiber den Vertrag mit der Rohbaufirma unterschreiben. Baustart soll bereits zwei Wochen nach Vertragsunterzeichnung sein. "Der Baukörper wird angedockt an die Therapiehalle im Hauptgebäude entstehen", erklärt Schicht. "Der Anbau hält Kapazitäten vor für zusätzliche Therapieeinheiten, Elternaufenthaltsräume, Jugendräume, Bereiche für ambulante Patienten, ein Zentralbad, zwei Arztzimmer, einen Essplatz/Patientenküche, Abstellräume für Hilfsmittel und Lagerräume." Insbesondere die Zahl der Einzelzimmer soll in dem geplanten Anbau deutlich erhöht werden. Während im Erdgeschoss des quadratischen Anbaus Therapieräume und Schulungszentrum untergebracht werden, sollen in den beiden oberen Stockwerken die rund 30 Quadratmeter großen Einzelzimmer entstehen. "Nicht nur Eltern und Kinder profitieren von dieser Vergrößerung", sagt Schicht. "Daneben entstehen Plätze in einer Kinder-Tagesklinik und erweiterte Therapie-Planungsräume für die Mitarbeiter."

Die bisherigen Räumen sollen der Neuropädiatrie nicht verlorengehen. Die verlassene Station im Haupthaus werden nach derzeitiger Planung die dort arbeitenden Kollegen für ihre Schreibtische in Beschlag nehmen.

(RP/ila)
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