Düsseldorfer Arzt Impftag statt Brückentag

Düsseldorf · In der HNO-Praxis am Schadowplatz wurden am Freitag mehr als 70 Patienten geimpft. Peter Sommer ist überzeugter Impfarzt und kritisiert die Politik.

 HNO-Arzt Peter Sommer impft seine Patienten, hier Frank Hilgers, gegen das Coronavirus.  foto:   Anne Orthen

HNO-Arzt Peter Sommer impft seine Patienten, hier Frank Hilgers, gegen das Coronavirus. foto: Anne Orthen

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Den Freitag nach einem Feiertag machen viele Menschen gerne zum Brückentag. Bei manchen niedergelassenen Ärzten war das diese Woche anders. „Das ist unser Impftag“, sagt Peter Sommer. Der Hals-Nasen-Ohrenarzt betreibt mit drei Kolleginnen und Kollegen eine Praxis am Schadowplatz.

Diesen Freitag standen 72 Patienten auf der Liste. Sommer ist überzeugter Impfarzt. „Das ist mit das Sinnvollste, was man als Arzt machen kann“, sagt der Mediziner. „Wir wollen den optimalen Impferfolg und effektiv der Bevölkerung helfen, die Pandemie zu  überwinden.“  Deswegen habe er in Altenheimen mit geimpft, im Impfzentrum, zuletzt in einer Unterkunft für Wohnungslose.

Seit rund drei Wochen gibt’s den Pieks auch in der Praxis. Biontech und Astrazeneca. Diesen Freitag ist Biontech an der Reihe, bei Silvia Genz stellt sich im Vorgespräch heraus, dass sie auf einen Inhaltsstoff allergisch reagiert. „Wir bieten ihr einen Termin an, wenn wir wieder Astra haben“, sagt Sommer, der sich über die widersprüchliche Politik ärgert. Sie habe das Image von  Astrazeneca ruiniert und nicht nur dieses. „Moderna wollte plötzlich auch keiner haben.“   

Frank Hilgers, der eine Krebskrankheit  überwunden hat, ist von Sommer angesprochen worden und freut sich über die Impfung. „Wir erleben hier viel Dankbarkeit“, sagt Sommer. Der direkte Kontakt zu den Patienten ist für ihn ein Treiber der Impfkampagne.

Die Zahlen bestätigen das. Obgleich die niedergelassenen Ärzte erst am 6. April mit Impfungen begannen, sind bislang in Düsseldorf schon fast 70.000 Immunisierungen über sie erfolgt, beinahe ein Viertel der Impfungen insgesamt. Reich werden die Ärzte damit nicht. Pro Impfung gibt es 30 Euro, der Dokumentationsaufwand liegt bei 20 Minuten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort