Meerbusch Feuerwehrfest mit Hitzewelle

Meerbusch · Rund tausend Besucher kamen am Samstag zu "Steigerturm in Flammen", dem traditionellen Fest der Freiwilligen Feuerwehr Osterath. Zum Abschluss gab es – nach der Vorführung einer Fettexplosion – ein Feuerwerk.

 Kochendes Öl nicht mit Wasser zu löschen versuchen: Die Fettexplosion bei "Steigerturm in Flammen" war mal wieder eindrucksvoll.

Kochendes Öl nicht mit Wasser zu löschen versuchen: Die Fettexplosion bei "Steigerturm in Flammen" war mal wieder eindrucksvoll.

Foto: Ulli Dackweiler

Rund tausend Besucher kamen am Samstag zu "Steigerturm in Flammen", dem traditionellen Fest der Freiwilligen Feuerwehr Osterath. Zum Abschluss gab es — nach der Vorführung einer Fettexplosion — ein Feuerwerk.

Das Stimmenmeer ist gewaltig. Rund um Bommershöfer Weg und Hochstraße schlängeln sich Menschen auf das Feuerwehr-Gelände an der Hochstraße. "Das ist ein kultureller Höhepunkt des Jahres", sagen die Freundinnen Yella Klemm (23), Gesine Treumann (24) und Christina Schramm (23).

In dieser Nacht soll gefeiert, getratscht und gelacht werden. Die Osterather Feuerwehr hat zu "Steigerturm in Flammen" geladen. Mehr als tausend 1000 Besucher zählen die ehrenamtlichen Helfer am Samstagabend. Dicht gedrängt um Grillstand, Markenhäuschen und Getränkebuden wird gefeiert.

Zwölf Meter hoch reicht die Drehleiter der Büdericher Feuerwehr, die der Nachwuchs unter den wachsamen Augen von Eltern und Feuerwehrmännern besteigen darf. "Das macht einfach Spaß", sagt der achtjährige Paul. Dass die Aussicht bei den Kindern gut ankommt, kann René Rudolph bestätigen. "Wir haben über 50 Kinder hochgelassen", sagt der Büdericher Feuerwehrmann. Zu sehen gibt es auch auf dem Boden genug. Auch Oldtimer können die Besucher bestaunen. Der alte Opel Blitz der ehemaligen Ostara-Werksfeuerwehr ist nur eine der Attraktionen.

Um den Besuchern die Gefahren des Alltags zu veranschaulichen, startet Stadtbrandinspektor Norbert Lange eine beeindruckende Demonstration. "Sie brauchen nicht in Panik zu verfallen", sagt Norbert Lange. In einem Halbkreis haben sich die Zuschauer auf dem großen Platz um ihn postiert. Vor dem Feuerwehrmann steht ein Kochtopf auf einer Herdplatte. Zwei Liter Öl sind bereits erhitzt, um eine Fettbrandexplosion zu simulieren. "Bei 330 Grad Celsius Überhitzung entstehen durch Sauerstoffzufuhr automatisch Flammen", sagt Norbert Lange und hebt den Deckel ab.

Sofort tanzt eine orange-gelbe Flammenschicht über dem vorher nur qualmenden Öl. "Sie dürfen niemals den Fehler begehen, einen Löschversuch mit Wasser zu starten", erklärt Lange. Dann nimmt der Feuerwehrmann ein an einer Stange befestigtes Bierglas gefüllt mit Wasser und schüttet es "zum Löschen" in den Topf. Das Wasser, das bekanntlich schwerer als Öl ist, sinkt im Topf nach unten, verpufft und spritzt dabei mitsamt brennendem Öl in die Luft. Dabei entsteht eine mehrere Meter hohe Feuersäule mit Temperaturen zwischen 600 und 800 Grad Celsius.

Noch weit in den hinteren Reihen ist die Hitzewelle zu spüren. Heiß geht es auch im Anschluss weiter. Erst schwitzen die vier Feuerwehrmänner Thomas Jung, Peter Schramm, Klaus Felders und Sebastian Nakaten bei der traditionellen Steigerturm-Besteigung. Dann erleben die Besucher mit dem Feuerwerk bei sternenklarer Nacht den Höhepunkt des Spektakels. Das ist wunderschön", sagt Zuschauerin Diana Zander und schmiegt an ihren Freund Marcus Schmidt.

(RP)
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