Am Städtischen Meerbusch-Gymnasium Robotergreifer und Organe aus Plastik im „Innotruck“

STRÜMP · Ein doppelstöckiges Ausstellungsmobil fuhr das Städtische Meerbusch-Gymnasium an. Zu sehen gab es unter anderem einen 3D-Drucker und Plastikorgane, die individuell auf einzelne Patienten zugeschnitten sind.

Florian Fischer führt den Industrieroboter vor.  Foto: Angelika Kirchholtes

Florian Fischer führt den Industrieroboter vor. Foto: Angelika Kirchholtes

Foto: Angelika Kirchholtes

Wo liegt der Unterschied zwischen einer Erfindung und einer Innovation? Und wie wird aus einer Idee ein erfolgreiches Produkt? Antworten auf diese und andere Fragen gibt der „Innotruck“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Das doppelstöckige Ausstellungsfahrzeug machte jetzt auf seiner Deutschlandreise Station am Städtischen Meerbusch-Gymnasium. „Der Vater eines Schülers machte uns auf dieses Angebot aufmerksam und wir haben uns beworben“, erzählt Physiklehrer Marc Michael, der für die Schule das Projekt betreut. Bundesweit steuert das Mobil seit 2017 jährlich rund 75 Standorte an.

„Wir sind ein Baustein der Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung“, erklärt Projektbegleiterin Sarah Bernhardt. Zusammen mit ihrem Kollegen Florian Fischer hat sie die Aufgabe, das Interesse der Schüler für Technik und Innovation zu wecken. Denn nur mit interessiertem Nachwuchs könne Innovation gelingen. Dazu ist der zweistöckige bunte Truck mit einer Vielzahl an spannenden Beispielen bestückt und lädt zu einer multimedialen Entdeckungsreise von der Forschung über die Technologie und die Anwendung bis hin zu Berufsbildern und Mitmachangeboten ein. „Im Innotruck zeigen wir mit anschaulichen Beispielen, welche Bedeutung naturwissenschaftlich-technische Errungenschaften für unseren Alltag haben. Denn Innovationen sind wichtig, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und langfristig Wohlstand zu sichern“, erklärt Fischer.

Als Beispiel für gelungene Innovation nennt er das Auto, das Handy, aber auch Besteck und Kleidung. Dabei sei es wichtig, dass es sich um eine neue Technologie für alle handele, so Fischer. „Wer von euch hat zu Hause einen Eiersollbruchstellenerzeuger?“ fragt er. Nur wenige Hände gehen hoch. „Also ist das nur eine Erfindung, keine Innovation“, sagt er.

Dann dürfen die Schüler selber ran. Bildschirme, Ausstellungsstücke, Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen regen auf 100 Quadratmetern zur Auseinandersetzung an. Anna interessiert sich für das autonome Fahren, will aber auch wissen, wie es mit dem grünen Wasserstoff funktioniert. Nilda und Ida probieren den „Robotergreifer mit Gefühl“ aus, der das Objekt (hier die Faust der Freundin) sanft packt, ohne dass es weh tut. Die Technik basiere auf einem speziellen Biegeeffekt von Fischflossen, erklärt Fischer. Auch der 3D-Drucker hat es in sich. Dieser könne mit mechanischen Metamaterialien Gebilde wie Türklinken ohne Bolzen und Scharniere in einem Stück herstellen. Emma und Antonia werfen einen Blick in den Schaukasten mit medizinischen Exponaten wie Plastikorganen, die individuell auf einzelne Patienten zugeschnitten sind und daher genau passen.

Zum Abschluss führt Fischer einen Industrie-Roboter vor, der nach erfolgter Programmierung Chips in die richtige Lage befördern könne – blitzschnell und ohne einen Fehler zu machen. „Er kostet 60.000 Euro und kann einen Mitarbeiter in der Produktion ersetzen“, erklärt Fischer. Vieles ist heutzutage möglich, was man sich früher nicht vorstellen konnte. Wie sagte 1943 IBM-Chef Thomas Watson: „Ich glaube, es gibt einen weltweiten Bedarf an vielleicht fünf Computern.“

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