0:1 in Potsdam Bayers Fußballerinnen sehen sich regulärer Tore beraubt

Leverkusen · Das Team von Trainer Achim Feifel verliert 0:1 im Karl-Liebknecht-Stadion. Für Diskussionen sorgen die Entscheidungen der Unparteiischen.

 Milena Nikolic und Bayer 04 haderten in Potsdam mit einigen Schiedsrichterentscheidungen.

Milena Nikolic und Bayer 04 haderten in Potsdam mit einigen Schiedsrichterentscheidungen.

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Statistiken sind Spielereien. Natürlich verpassten Bayers Bundesliga-Fußballerinnen mit dem 0:1 bei Turbine Potsdam den ersten Punktgewinn seit 2015 und das erste Tor seit 2012 im Karl-Liebknecht-Stadion. Selbstverständlich hätten sie ihre Serie – bis zu dieser Partie hatten sie in jeder Begegnung getroffen – gerne ausgebaut und ihre kleine Niederlagen-Serie dafür am liebsten beendet. Aber mehr noch als die fünfte Pleite in Folge und die anderen Zahlenspiele schmerzte die Art des verpassten Punktgewinns.

Das Team von Trainer Achim Feifel wurde nicht belohnt für eine bis zur Pause sehr ordentlichen Leistung und einem aufopferungsvollen Kampf in Unterzahl nach dem Seitenwechsel. Gelegenheiten für eigene Treffer gab es genug. Stattdessen nutzte Potsdam eine kleine Unachtsamkeit brutal aus: Nach einer Ecke der Ex-Leverkusenerin Nina Ehegötz war keine Verteidigerin nah genug bei Sara Agrez, die zum letztlich entscheidenden 1:0 für Turbine einnickte (25.). In dieser Szene waren die Bayer-Proteste, die Schützin habe sich mit unlauteren Mitteln der Bewachung unterzogen, wohl nicht gerechtfertigt.

Aber Grund für angemessenen Zorn auf die Unparteiische und ihre Assistentinnen bot die Partie durchaus mehrfach. Über mehrere wegen angeblicher Abseitsstellung nicht gegebene Tore ließ sich trefflich streiten. „Keine dieser Entscheidungen war aus meiner Sicht korrekt“, sagte Feifel. In jedem Fall erschien der Platzverweis für Ann-Kathrin Vinken mit dem Pausenpfiff überzogen. Die hatte – bereits mit Gelb verwarnt – leicht geschoben. Diese zweite Gelbe Karte war für den Trainer der Gäste „absolut inakzeptabel“.

Aber obwohl er es schade fand, dass „so viele Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns das Ergebnis beeinflusst haben“, entließ er seine Schützlinge nicht aus der Verantwortung. „Wir müssen uns selbst auch hinterfragen“, forderte er und kritisierte die schlechte Chancenverwertung und zumindest phasenweise auch die Mentalität.

Trotzdem stimmte ihn die Willensstärke der zweiten Hälfte zuversichtlich für die nächsten Aufgaben gegen Jena und in Köln. Bei den Aufsteigern müssen Siege her, denn sonst werden Feifel und seine Schützlinge tief in den Überlebenskampf im Tabellenkeller verstrickt – in dem sie gefühlt ohnehin bereits angekommen sind. Dabei wollten sie das diese Saison doch eigentlich vermeiden.

Bayer 04 Klink – Vinken, Barth, Friedrich, Sahlmann – Wirtz, Csiszár – Zeller (46. Rackow), Wimmer (81. Uebach), Rudelic – Nikolic.

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